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Eishockey: Schiri-Mörder wieder in der Top-Liga!
In der Slowakei kehrt ein verurteilter Schiedsrichter-Mörder in die höchste Eishockey-Liga des Landes zurück.
Ladislav Scurko sind zum Saisonstart in der slowakischen Extraliga, der höchsten Eishockey-Liga des Landes, die Schlagzeilen sicher. Aufsteiger HC Detva nahm den 31-Jährigen unter Vertrag. Scurko, einst eines der größten Talente des Landes, läuft sogar als Vize-Kapitän auf. Auf sein Comeback in der Extraliga musste er rund acht Jahre lang warten.
2009 änderte sich sein Leben nämlich auf einen Schlag. Aus dem aufstrebenden Eishockey-Hoffnungsträger wurde ein Schiri-Mörder. Nach der Meisterfeier mit Kosice klickten die Handschellen.
Der Schiri-Mord
2008 wurde die Leiche des ehemaligen Schiedsrichters Marek Liptaj zerstückelt in einem gefunden. Er war der Mitbewohner Scurkos. Liptaj behauptete, an Krebs zu leiden, erschlichen sich so Scurkos Mitleid. Die Sache flog auf. Zudem soll Liptaj dem Eishockey-Spieler Geld geschuldet haben. Es kam zu einem Streit. Scurko soll Liptaj mit 19 Messerstichen umgebracht haben.
Erst 2009 landete Scurko nach einem Geständnis im Gefängnis, widerrief dieses aber nach zwei Jahren in Untersuchungshaft. 2012 wurde er in einem neuerlichen Prozess zu acht Jahren Haft verurteilt. Die Strafe wurde auf fünf Jahre reduziert. Im Dezember 2015 kam Scurko schließlich schon nach weniger als vier Jahren Haft frei.
Das Comeback
Die Vita des Stürmers liest sich wie ein Kriminal-Roman. Den Traum vom Eishockey-Profitum ließ sich Scurko wegen seiner Blut-Tat aber nicht nehmen. Seit 2011 stand er bei drei verschiedenen Klubs unter Vertrag - alle spielten entweder in der zweiten oder dritten slowakischen Liga. Dabei sammelte er viele Scorerpunkte.
Im Vorjahr verzeichnete er beim HK Michalovce 20 Tore und 27 Assists in der zweithöchsten Spielklasse. Nun entschied sich der HC Detva, ihn trotzdem unter Vertrag zu nehmen. In der erst zwei Spieltage alten Saison richten sich also alle Augen auf den Schiri-Mörder. (Heute Sport)