Kolumne LiebesLeben

Einsam, zweisam oder dreisam: Warum Poly-Liebe boomt

Mehr als einen Menschen offen zu lieben, ist kein Tabu mehr. Polyamorie ist zwar kein Beziehungskonzept für jeden, aber es bietet neue Perspektiven.
Sandra Kartik
19.03.2025, 06:00

Und plötzlich waren sie zu dritt. Wie bei der klassischen Familie mit Eltern und Kind verspricht auch die Paarexpansion vom Duo zum Trio jede Menge Freude, aber auch ebenso viele Stolpersteine. In Österreich leben etwa 0,1 Prozent polyamourös, sie lieben mehr als einen Menschen gleichzeitig und das mit dem Wissen und Einverständnis aller Beteiligten. Entgegen vieler Vorurteile geht es dabei weniger um Erotik, als um Beziehungen auf Augenhöhe, fernab vom starren Konzept der Monogamie. Statt beim heimlichen Seitensprung werden körperliche und emotionale Bedürfnisse offen ausgesprochen und gelebt – theoretisch zumindest. Der Reiz des Verbotenen ist damit zwar vom Tisch. Der Druck, der sonst auf nur einem Partner lasten kann, wird auf mehrere aufgeteilt.

Streiten zu dritt ist eine besondere Herausforderung, berichtet K., die ihre Zweierbeziehung bald nach Beginn geöffnet hat. Sie und ihr Freund waren sich schnell einig, dass einer allein auf Dauer nicht reichen wird. Klare Regeln sind jedoch unumgänglich, verrät sie, vor allem, wenn neue Menschen in die Gruppe geholt werden. In ihrer Poly-Partnerschaft gibt es nur einen Mann, Eifersucht sei kaum ein Thema. Für Verfechter des dynamischen Duos ist das alles schwer vorstellbar, doch dreisam klingt irgendwie besser als einsam.

Ich schreibe wöchentlich über das Thema Liebe und das Leben. Was beschäftigt dich gerade? Maile mir gerne an: s.kartik@heute.at.

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