Leiche brutal verstümmelt

Eine Woche im Amt: Killer-Kommando köpft Bürgermeister

In Mexiko wurde ein Bürgermeister nur sechs Tage nach seinem Amtsantritt ermordet. In der Region nahe des Badeortes Acapulco tobt ein Bandenkrieg.

Newsdesk Heute
Eine Woche im Amt: Killer-Kommando köpft Bürgermeister
Der mexikanische Bürgermeister Alejandro Arcos (†43) wurde nur eine Woche nach Amtsantritt brutal ermordet.
"Heute"-Montage, Material: Reuters

Bei seiner Ernennung hatte Alejandro Arcos (†43) noch ausgeschlossen, mit kriminellen Drogenclans Geschäfte zu machen. Sechs Tage später ist der Bürgermeister von Chilpancingo, der Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Guerrero, tot.

Arcos war im Juni gewählt worden und erst am 1. Oktober ins Rathaus der 190.000-Einwohner-Stadt eingezogen, berichten mexikanische Medien. Letzten Sonntag machten Anwohner dann einen grausigen Fund: Der blutige Kopf des Bürgermeisters war auf dem Dach eines weißen Pick-ups drapiert, die kopflose Leiche saß auf dem Beifahrersitz.

Blutige Bandenkriege im Urlaubsparadies

Wer für den grausamen Mord an dem Bürgermeister verantwortlich ist, ist derzeit unklar. Die Tat wird aber im Milieu des organisierten Verbrechens verortet. Bekannt ist der Bundesstaat vor allem für den beliebten Badeort Acapulco. Allerdings zählt Guerrero zu den ärmsten und blutigsten Mexikos. 1.890 Morde wurden in der Region mit 3,5 Millionen Einwohnern 2023 laut "Bild" registriert. Zum Vergleich: Im knapp dreimal so großen Österreich gab es im selben Zeitraum nur 72 Morde.

Auf dem Dach dieses Pick-up-Trucks soll der abgeschnittene Kopf des Bürgermeisters gefunden worden sein.
Auf dem Dach dieses Pick-up-Trucks soll der abgeschnittene Kopf des Bürgermeisters gefunden worden sein.
Foto: JESUS GUERRERO/AFP

Besonders trauriger: Seit Mexikos Präsident Calderón 2006 den "Krieg" gegen die Drogenkartelle begann, sollen mehr als 450.000 Menschen getötet worden sein.

Die Ermordung von Bürgermeister Arcos erfolgte, nachdem in den ersten Tagen seiner kurzen Amtszeit schon zwei enge Verbündete erschossen worden waren. Ein Sekretär, Francisco Tapia, wurde am 3. Oktober erschossen, während Ulises Hernández Martínez, ein ehemaliger Polizeikommandant der Spezialeinheiten, der als Sicherheitschef des Bürgermeisters gehandelt wurde, am Vorabend der Amtseinführung des Bürgermeisters von Kugeln durchlöchert wurde.

Bürgermeister-Mord "Terrorakt"

Laut dem britischen "Guardian" tobt in Chilpancingo seit Jahren blutigen Streits zwischen zwei kriminellen Gruppen namens Los Ardillos (Die Eichhörnchen) und Los Tlacos. Der Mord löste Wut und Abscheu aus.

Bei einer Trauerfeier mit offenem Sarg nahmen Hunderte Abschied von dem politischen Hoffnungsträger.
Bei einer Trauerfeier mit offenem Sarg nahmen Hunderte Abschied von dem politischen Hoffnungsträger.
Foto: Oscar Ramirez/REUTERS

Der Vorsitzende der Partei des Toten, (Partei der institutionellen Revolution) Alejandro Moreno, verurteilte das, was er einen grotesken "Terrorakt" nannte. Bei einer Trauerfeier mit offenem Sarg nahmen Hunderte Abschied von dem Hoffnungsträger. Die Einwohnerinnen und Einwohner demonstrierten für Frieden und gegen den blutigen Drogen-Krieg.

Auf den Punkt gebracht

  • Der neu gewählte Bürgermeister von Chilpancingo, Alejandro Arcos, wurde nur sechs Tage nach seinem Amtsantritt brutal ermordet, wobei sein Kopf auf einem Pick-up drapiert und seine kopflose Leiche auf dem Beifahrersitz gefunden wurde
  • Der Mord, der im Zusammenhang mit den blutigen Bandenkriegen in der Region steht, löste Wut und Abscheu aus und führte zu Demonstrationen der Einwohner gegen den Drogenkrieg
red
Akt.