Szene
Eine Roboter-Frau tanzt durch das Kunsthaus Bregenz
Das Kunsthaus Bregenz feiert seinen 25. Geburtstag mit einer Ausstellung von Jordan Wolfson.
Das US-Magazin "New Yorker" kürte das Kunsthaus Bregenz zum "most important contemporary-art museum in Austria". Heuer feiert das "KUB" seinen 25. Geburtstag und hat sich für das Jubiläum einen ganz besonderen Kunststar ins Haus geholt.
„"Seine Werke sind alles andere als leicht bekömmlich; sie stellen unbequeme Fragen: Wie werden Bilder und Informationen verarbeitet?"“
Mit Arbeiten von Jordan Wolfson, der in der Kunstszene als kontroverser "bad boy" gesehen wird, startet das Kunsthaus seine Feierlichkeiten. Wolfson, der seine Motive aus der Gaming-Industrie, Internet-Clips und Comic-Strips bezieht, ist nichts für schwache Nerven. "Seine Werke sind alles andere als leicht bekömmlich; sie stellen unbequeme Fragen: Wie werden Bilder und Informationen verarbeitet?", heißt es seitens des Museums.
Tanzender Roboter im Negligé
Ein besonders Highlight der Ausstellung: Im obersten Geschoss tanzt eine Roboterfigur vor einem Spiegel. Die "Female Figure, 2014" trägt kniehohe Stiefel, ein weißes Negligé und eine blonde Perücke. Schwarze, böse blickende Augen lugen unter der grünen Maske eines Pestarztes hervor. Wolfson übersetzt Videotechnologie in Skulptur und lässt die Roboterfrau zu Popmusik tanzen.
Jetzt lesen: Tony Cragg im "Heute"-Interview
Auch im Erdgeschoss ist die Kunst in Bewegung. Zwanzig an einer Wand befestigte Hologramm-Ventilatoren bilden eine visuelle Collage aus dem Pandemiejahr 2021 und drehen sich mit hoher Geschwindigkeit, wobei sie die Illusion von Bildern erzeugen, die im Raum schweben, rotieren, pulsieren und zersplittern. Emojis, Davidsterne und die Arme einer Zeichentrickfigur mischen sich unter die Porträts berühmter Künstler und Künstlerinnen, zu denen sich Wolfson selbst zählt.
Die Schau des in Los Angeles lebenden und arbeitenden Künstlers ist bis 9. Oktober im "KUB" zu sehen.