Klimawandel killt heißen Snack

Eine Maroni kostet in Wien heuer 43 Cent

Hitze und Schädlinge haben der Ernte heuer stark zugesetzt. Nun steigt der Preis für Maroni auch in Wien wieder leicht an. Jetzt startet die Saison.

Wien Heute
Eine Maroni kostet in Wien heuer 43 Cent
Maroni-Stand auf der Mariahilfer Straße in Wien hat schon geöffnet.
Helmut Graf

Die ersten Maroni-Stände sind in Wien am Graben, auf der Mahü und in der Kärntner Straße schon geöffnet. "Es gibt dieses Jahr eine extrem hohe Nachfrage nach Maroni in ganz Europa", so Daniela Kovar-Thier (49) von Maroni-Großhändler Thier. Anders als in den Vorjahren ist die Ernte jetzt Mitte Oktober noch immer nicht komplett eingefahren und die gewünschte Menge auch nicht eingelagert. Die Gründe: Der Klimawandel und die Gallwespe, erklärt die Maroni-Expertin. "Es war dieses Jahr im Sommer dauerhaft zu trocken. Außerdem ging der Sommer sehr weit in den Herbst hinein. Für die Ernte ist das nicht gut. Die Früchte vertrocknen am Baum. Aber sie fallen nicht ab", so Daniela Kovar-Thier im Gespräch mit "Heute".

Maroni-Mangel wirkt sich auf Preis aus

Der Maroni-Mangel wirkt sich auf den Preis aus: Online kostet ein Kilo erntefrische Maroni aktuell 12 Euro. Acht Stück geröstete Maroni auf der Straße kosten bei Verkaufsständen in Wien zur Zeit im Durchschnitt um die 3,50 Euro für acht Maroni, das sind rund 43 Cent pro Stück. "Ob die aktuellen Preise so bleiben können, das wird sich noch zeigen", so die Maroni-Expertin Daniela Kovar-Thier.

Zur Weihnachtszeit kann man die Maroni der Thiers übrigens vorm Rathaus kosten, sie werden dort auf dem Markt mit einem eigenen Stand vertreten sein. "Maronikönigin" Sibylle Geiszler aus Wien-Leopoldstadt will die Preise nicht anheben. Sie habe genug auf Lager, die Preise würden nicht angehoben. Im Vorjahr kosteten die Maroni im "Heute"-Check in Wien zwischen 33 und 40 Cent.

Klimawandel als Maroni-Killer

Saisonbeginn ist bei der Familie Thier immer Mitte September. Sie dauert normalerweise bis Ende März. Dieses Mal heißt es: "Die Saison dauert, solange es Ware gibt." Neben dem Klimawandel ist auch die Gallwespe ein Problem. "Die Wespe legt ihre Eier in die Rinde der Äste die Früchte tragen. Das bedeutet dann einen Wachstumsstopp. Die Maroni verkümmern dann am Baum", so Daniela Kovar-Thier. Mehr Sorge bereite eher die Hitze durch den Klimawandel. Haupteinkaufsland für die Maroni ist für die Thiers Italien.

Normalerweise ist Mitte Oktober die gesamte Maroniernte im Lager. Das heißt: "Die geernteten Maroni aus Italien werden sortiert, kalibriert und behandelt. Dann kommen sie in große Holzboxen im Kühllager." Aber auch in Spanien und Portugal kaufen die Thiers für gewöhnlich ein, sowie in Südamerika, in Chile. In dieser Saison können noch Alternativen wie die Türkei, Griechenland oder Albanien beim Einkauf eine Rolle spielen. 

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