Rolling-Loud-Festival
"Eine Katastrophe" – Fans sauer nach Abreise-Chaos
Warum das versprochene "bessere Verkehrssystem" nicht griff, wird in Ebreichsdorf gerade aufgearbeitet – es dürften außerdem Züge ausgefallen sein.
"Ganz, ganz wichtig, bleibt ruhig!" – das waren die Worte eines Polizeibeamten. In der Nacht auf Sonntag um m 2 Uhr. Stunden nach dem Ende des zweiten Tages beim "Rolling Loud"-Festival in Ebreichsdorf konnten Hunderte Menschen, wie berichtet, nicht heimfahren.
Vom versprochenen "besseren Verkehrskonzept" des Veranstalters war wenig zu spüren.
Ein Déjà-vu bei der Abreise
Denn der wollte nicht, dass sich ein Chaos wie beim Metallica-Konzert vor einem Monat wiederholt. Damals hatte es bei der Abreise zahlreiche Beschwerden über "Gedränge und Gequetsche" am Ausgang und "stundenlange Wartezeiten auf Shuttlebusse" gegeben.
Rätselraten
Der Veranstalter setzte diesmal auf verpflichtende "Travel-Tickets", um zu steuern, wie viele Menschen mit welchen Verkehrsmitteln an- und abreisen. Warum es zu neuerlichem Chaos kam, ist noch nicht geklärt.
Seitens des Veranstalters heißt es auf "Heute"-Anfrage, dass sich Personen direkt beim Veranstalter melden sollen, "um die Kritikpunkte in einem Gespräch mit den Verantwortlichen zu klären".
Polizei und Rotes Kreuz im Einsatz
Die Polizei kümmerte sich vor dem Bahnhof gemeinsam mit dem Roten Kreuz um die wartenden Menschen. Als durchgesagt wurde, dass der Veranstalter den Wartenden kostenlos Wasser zur Verfügung stellt, atmete laut "ORF NÖ" die Menge auf.
Hunderte Festivalbesucher mussten stundenlang warten
Straße gesperrt
Der zweite Tag des "Rolling Loud" Festivals in Ebreichsdorf endete mit teilweise chaotischen Zuständen. Gegen 22.30 Uhr strömten tausende Festivalbesucher über die Magna Racino Zufahrt Richtung der gesperrten B16. Die Polizei musste die Straße bis zur Autobahnabfahrt Ebreichsdorf Nord sperren. Gegen 2.20 Uhr hatte der Polizeisprecher "eine gute Nachricht", heißt es seitens des "ORF NÖ": "Mir ist nochmals versichert worden: Ab jetzt läuft es mit den Zügen so, wie es vorgesehen war."
Züge dürften ausgefallen sein
Daraufhin dürften die Züge tatsächlich wieder regelmäßig gefahren sein. Laut "Heute"-Informationen sollen in der Nacht drei Züge der ÖBB ausgefallen sein. Die ÖBB wollten sich dazu auf "ORF NÖ"-Anfrage nicht äußern, die Anfrage könne man erst am Montag beantworten, hieß es am Sonntagvormittag. Auch "Heute" erreichte am Sonntag niemanden.
Gefährliche Situationen
Auch bei der Abreise per Auto kam es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Viele Gäste standen oder saßen entlang der Bundesstraße, einige sogar direkt auf der Fahrbahn, was zu heiklen Szenen führte. An der Fußgängerbrücke über die A3 kletterten viele über die Sicherheitszäune. Viele versuchten, dort ein Taxi zu bekommen, oder wurden entlang der Bundesstraße abgeholt. Einige Besucher nahmen sich auch ein Taxi Richtung Wien - und zahlten Preise von über 180 Euro.
"Was für eine Katastrophe"
Von chaotischen Zuständen berichtet auch eine betroffene Familie: "Mein Mann, unser Sohn und ein Freund sind vor Ort über das ganze Wochenende und können euch berichten, was das für eine Katastrophe ist. Der Parkplatz, wo das Auto steht, wurde einfach zugesperrt (...) 4,5 Stunden sind sie um das Festival-Gelände geschickt worden, dann einfach in einen Bus rein und dann komplett in die falsche Richtung. Auf der Autobahn mussten sie raus, weil Stau war und zu Fuß weiter (...)."
Verhältnismäßig wenig Anzeigen
Am Sonntag findet der dritte und letzte Tag des Festivals statt. Am Vormittag traf sich der Einsatzstab mit dem Veranstalter. Aus polizeilicher Sicht verlief die Veranstaltung sonst ruhig. Bis Samstagabend habe es lediglich 40 Anzeigen, großteils wegen kleinerer Diebstähle gegeben, teilte ein Polizeisprecher mit. Das sei bei rund 45.000 Besuchern eine verschwindend geringe Anzahl.
Auf den Punkt gebracht
- Nach dem "Rolling-Loud"-Festival in Ebreichsdorf kam es zu chaotischen Zuständen bei der Abreise, trotz verpflichtender "Travel-Tickets"
- Polizei sowie Rotes Kreuz waren vor Ort
- Die Straße musste gesperrt werden und auch bei der Abreise per Auto kam es zu gefährlichen Situationen
- Trotzdem gab es vergleichsweise wenig Anzeigen bei rund 45.000 Besuchern