Saisonstart in Retz
Ein Fest für die letzte Windmühle Österreichs
Traditionell wird in der Weinstadt Retz am 1. Mai das Windmühlfest gefeiert. Heuer wird zusätzlich, die frisch renovierte Kreuzigungsgruppe gesegnet.
Seit nunmehr 170 Jahren thront die Retzer Windmühle in ihrer heutigen Form über der Weinstadt Retz im nordwestlichen Weinviertel. Seit vielen Jahren ist das Wahrzeichen der Stadt ein wahrer Besuchermagnet und gleichermaßen bei Touristen und Einheimischen beliebt. Auch heuer soll wieder das traditionelle Windmühlfest am 1. Mai stattfinden – diesmal mit einem zusätzlichen Festakt.
300 Jahre altes Kunstwerk
Neben der Windmühle findet man am Retzer Kalvarienberg die von Jacob Seer aus Zogelsdorfer Sandstein angefertigte Kreuzigungsgruppe. Das 300 Jahre alte Kunstwerk bildet den Abschluss einer Anlage mit fünf Stationen und wurde nun vollständig renoviert. Neben der Unterstützung durch das Bundesdenkmalamt und dem Land Niederösterreich beteiligten sich auch zahlreiche private Sponsoren an dem Projekt, das nun im Zuge eines Festaktes seinen Abschluss findet.
Anschließend an die Feldmesse lädt der Verein der Windmühle Retz zum Frühshoppen bei der Mühle, sowie in den Räumlichkeiten des Windmühlheurigen Bergmann. Zusätzlich werden spannende Einblicke in den Mühlenbetrieb gewährt. Das Brotbacken im Holzofen steht neben Führungen durch die Windmühle genauso am Programm wie Spiel und Spaß für Kinder. Bei entsprechendem Wind werden sogar die Flügel der Mühle gedreht.
Stadtrat Felix Wiklicky (WfR) wird im Anschluss an die Messe und Segnung des Kunstwerks persönlich durch das Tagesprogramm führen. Musikalisch untermalt wird die Feier durch das Bläserensemble mit dem passenden Namen "Windmühlen Echo". Bürgermeister Stefan Lang und der Landtagsabgeordnete Richard Hogl (beide VP) haben ihren Besuch angekündigt und werden in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Festrede halten.
Die letzte ihrer Art
Neben der Kreuzigungsgruppe und der Windmühle, findet man am Retzer Kalvarienberg noch weitere Sehenswürdigkeiten. Aufmerksamen Besucherinnen wird ein weiteres rundes Gebäude neben der Mühle mit ihren weithin sichtbaren Flügeln auffallen. Auch dieser Turm war in früheren Zeiten eine Windmühle. Außerdem bietet das Areal idyllische Spazierwege und einen atemberaubenden Blick über die historische Weinstadt Retz.
Die 1854 erbaute Windmühle wurde nach mühevollen Renovierungsarbeiten im Jahr 2010 wiedereröffnet. Seither ist sie die letzte noch funktionstüchtige Windmühle Österreichs. An ihrem Standort befand sich zuvor über 80 Jahre lang eine hölzerne Bockwindmühle. Wo man damals noch das ganze Gebäude bewegen musste, um die Flügel in den Wind zu stellen, wird heute nur noch die mehrere Tonnen schwere Dachhaube bewegt. Stimmt der Wind, vermahlen die eigens ausgebildeten Windmüller des Vereines auch heute noch Getreide zu Mehl.