Kategorie Wissenschaft
Ehrung für Eva Kreisky beim 23. Wiener Frauenpreis
Neben der kürzlich verstorbenen Wissenschaftlerin Kreisky werden Petra Unger für Wissensvermittlung und Marlies Ettl als Alltagsheldin ausgezeichnet.
"Frauen sichtbar machen": Unter diesem Motto steht der Wiener Frauenpreis seit mehr als 20 Jahren. Die Auszeichnung wurde am Mittwoch in den Kategorien "Wissenschaft und Forschung", "Alltagsheldin" und "Wissensvermittlung" im Rathaus vergeben.
„Mit der jährlichen Auszeichnung wollen wir allen Frauen Mut machen, ihren Weg zu gehen“
Der Wiener Frauenpreis ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Ausgezeichneten erhalten eine Statue, gestaltet von Künstlerin Vivien Schneider-Siemssen. Die Jury besteht aus den renommierten Journalistinnen Brigitte Handlos, Hanna Herbst und Tessa Prager. Künstlerin Bibiane Zimba sorgt für den musikalischen Rahmen des Festaktes.
Die Bilder des Tages
Aus der größten Wiener Frauenbefragung "Wien, wie sie will" geht hervor, dass die Wienerinnen sich mehr Zeit, mehr Raum und mehr Chancen wünschen. "Alle heutigen Preisträgerinnen hat immer ausgezeichnet, dass sie sich genau dafür starkgemacht haben", so die Frauenstadträtin weiter.
Wissenschaft und Forschung: Ehrung für Eva Kreisky
Eva Kreisky widmete ihr Leben der Erforschung politischer Strukturen und Prozesse, wobei sie einen besonderen Schwerpunkt auf feministische Theorien und Geschlechterforschung legte. Ihre zahlreichen Publikationen und Vorträge haben die Politikwissenschaft tiefgreifend geprägt und viele Denkrichtungen nachhaltig beeinflusst.
„Wir zeichnen sie heute als herausragende Wissenschaftlerin und große Pionierin aus“
Über ihre akademischen Leistungen hinaus war Kreisky eine engagierte Verfechterin sozialer Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Sie setzte sich unermüdlich für die Förderung junger Wissenschaftlerinnen ein und war bekannt für ihre inspirierende Lehrtätigkeit an der Universität Wien, wo sie über viele Jahre hinweg als Professorin tätig war. Die Wissenschafterin ist erst Mitte August dieses Jahres verstorben.
Marlies Ettl als Alltagsheldin ausgezeichnet
Marlies Ettl übernahm die Leitung der Herta-Firnberg-Schulen vor 15 Jahren mit der Vision, die Schule zu einem Ort des Lernens und der Persönlichkeitsentwicklung zu machen. Ihre Zeit als Direktorin war geprägt von zahlreichen Neuerungen und Initiativen, die die Schule auf vielfältige Weise vorangebracht haben.
23. Wiener Frauenpreis
Ettl förderte berufliche Entwicklung von Mädchen und jungen Frauen
Besonders am Herzen lag ihr die Förderung von Chancengleichheit und die Stärkung von Mädchen und jungen Frauen in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung. Unter ihrer Leitung wurden mehrere wegweisende Projekte und Programme auf den Weg gebracht, darunter Initiativen zur Förderung von Mädchen in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), spezielle Mentoring-Programme für Schülerinnen und Workshops zur Stärkung der sozialen und beruflichen Kompetenzen junger Frauen. Seit ihrer Pensionierung widmet sie sich auch anderen feministischen Bereichen, unter anderem bei Terre des Femmes Österreich. Dort ist sie seit 2019 stellvertretende Vorsitzende.
Auszeichnung für Wissensvermittlung geht an Petra Unger
Die renommierte Kulturvermittlerin und Feministin Petra Unger lädt Interessierte zu ihren einzigartigen Frauenspaziergängen durch Wien ein. Mit ihrem tiefen Wissen über die Geschichte und Kultur der Stadt beleuchtet sie die oft übersehene Rolle von Frauen in der Wiener Geschichte. Damit schafft sie neues Bewusstsein für weibliche Perspektiven. Seit fast 30 Jahren widmet sich Petra Unger der Aufgabe, die unsichtbaren Geschichten von Frauen in Wien sichtbar zu machen.
Ungers Frauenspaziergänge machen Frauen sichtbarer
Ihre Frauenspaziergänge führen zu historischen Stätten, Denkmälern und Schauplätzen, die mit der Geschichte von Frauen in Wien verbunden sind. Petra Unger ist nicht nur als Stadtführerin, sondern auch als Aktivistin bekannt. Sie engagiert sich für Gleichberechtigung und Frauenrechte und setzt sich aktiv dafür ein, dass die Leistungen von Frauen im öffentlichen Raum mehr Sichtbarkeit erhalten. Ihre Spaziergänge sind daher nicht nur lehrreich, sondern auch inspirierend und regen zum Nachdenken an.
Auf den Punkt gebracht
- Beim 23.Wiener Frauenpreis wurden die kürzlich verstorbene Politikwissenschaftlerin Eva Kreisky, die Schulleiterin Marlies Ettl und die Kulturvermittlerin Petra Unger für ihre herausragenden Beiträge in den Kategorien "Wissenschaft und Forschung", "Alltagsheldin" und "Wissensvermittlung" geehrt
- Die Auszeichnung, die seit 2002 unter dem Motto "Frauen sichtbar machen" steht, würdigt Frauen, die sich in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen engagieren und inspirieren