Elektronik-Panne
E-Jaguar dreht durch, Fahrer kann ihn nicht stoppen
Bedenklicher Zwischenfall mit einem Jaguar in Großbritannien: Die Elektronik beginnt zu spinnen, der Fahrer verliert die Kontrolle.
Der Ausdruck "die Herrschaft über sein Auto verlieren" wird meist im Zusammenhang mit Unfällen verwendet, in diesem Fall kann man ihn wörtlich nehmen: In Großbritannien konnte ein E-Jaguar, dessen Elektronik offenbar durchdrehte, erst durch ein waghalsiges Manöver der Polizei gestoppt werden.
Elektronik übernahm das Kommando
Es ist der Alptraum jedes Autofahrers: Das Auto tut, was es will, ohne Chance für den Fahrer, einzugreifen. Nathan Owen (31) ist das passiert: Er fuhr mit seinem 93.000 Euro teuren Jaguar I-Pace auf der stark befahrenen Autobahn M62 in England, als dieses plötzlich wie aus dem Nichts auf 120 km/h beschleunigte - und sich nicht mehr bremsen ließ.
"Ich dachte, ich muss sterben"
In der "Daily Mail" schildert er die furchtbaren Minuten: "Ich dachte, das würde in einem Unfall enden, ich werde selbst sterben oder eine unschuldige Person töten." Das Auto, schildert Owen, war "in einer eigenen Welt, es hatte keine Bremsen. Ich konnte die Bremsen nicht betätigen." Das E-Auto zeigte eine Batterie-Störung an, aber kein Bremsproblem...
Notruf betätigt, acht Streifen rückten aus
Owen blieb in seiner Verzweiflung nichts anderes übrig, als den Polizei-Notruf anzurufen. Die schickte acht Streifenwagen aus, um Owen in seinem Jaguar zu stoppen. Per Telefon bekam er Anweisungen, wie er sich zu verhalten habe - während ihn die Polizeiwagen in die Mitte nahmen und andere die Autobahn absperrten. Schließlich gelang es der Polizei auf die brutale Art, das Auto zu verlangsamen. Owen: "Ich fuhr mit mehr als 110 km/h auf das Heck des Streifenwagens auf, ich hatte Angst, dass ich sterben muss. Oder dass ich den Polizisten töte." Schließlich ging dem E-Auto der Saft aus, zwischen Betonleitplanke und den Polizeiautos kam er endlich zum Stehen. Verletzt wurde niemand.
Nicht der erste Zwischenfall
Was Owen besonders ärgert: Ein ähnliches Problem hatte er mit dem Jaguar bereits zuvor einmal gehabt, behoben wurde es offensichtlich nicht. Jetzt hat die Firma zugesagt, den Zwischenfall mit Priorität zu behandeln.
Aber auch andere Automarken können von diesen Problemen betroffen sein: Im Herbst 2023 "kidnappte" ein MG seinen Fahrer, er musste auf ähnliche Weise gestoppt werden.