Wirtschaft

E-Control-Chef sagt, wann Energie wieder billiger wird

Am Großmarkt sind die Gas-Preise wieder auf Vorkrisenniveau gesunken. Bei den Endkunden kommt das aber (noch) nicht an.

Leo Stempfl
E-Control-Chef Alfons Haber war in "Kärnten heute" zu Gast.
E-Control-Chef Alfons Haber war in "Kärnten heute" zu Gast.
ORF2

Viele Österreicher mussten wegen der warmen Temperaturen im Spätherbst gar erst im Dezember zum ersten Mal die Heizung aufdrehen. Zu Weihnachten wurde auch diesem ersten Frost-Schock ein jähes Ende gesetzt; die Temperaturen kletterten auf bis zu 20 Grad. Zum Jahreswechsel gab sich ein ähnliches Bild.

Die Preise für Öl und Gas am europäischen Energiemarkt sanken deswegen wieder bis auf Vorkrisenniveau. Teilweise passte nicht einmal mehr etwas in die prall gefüllten Speicher. Auf den Rechnungen der Bevölkerung schlug sich diese Trendwende aber noch nicht nieder. Wie geht es nun mit den Energiepreisen weiter? Zu dieser Frage war Alfons Haber, Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, in "Kärnten heute" zu Gast.

Neue Tarife schon jetzt billiger

Haber erklärt auf "ORF2" einleitend, dass es bereits seit Mitte Dezember eine Entspannung gäbe. Wenn es so weiter bleibt, gehe man davon aus, "dass es in den nächsten Monaten – Februar, März – zu einer Entspannung auch bei den Endkunden kommt".

Aktuell seien die Preise noch höher, weil die Lieferanten lange im Voraus die Gasmengen beschaffen. Aus diesem Grund komme es immer zu einer gewissen zeitlichen Verzögerung. Neukundentarife seien aber bereits jetzt teilweise im Sinken, überrascht der Chef der E-Control. Ein Anbieterwechsel mache trotzdem derzeit noch keinen Sinn. Ein laufendes Vergleichen der Preise sei aber stets sinnvoll.

Preis-Schock bei Netzentgelten

Was hingegen teurer wurde, sind die Netzentgelte, bei denen es in Kärnten etwa ein Plus von 38 Prozent gab. Hierzulande sind diese Kosten österreichweit am höchsten. Das sei aber gerechtfertigt, lässt Haber einblicken. Grund dafür sind Faktoren wie die Präsenz von Industrie, die Topographie oder eben auch der Umstand, dass es in Kärnten viele vergleichsweise abnahmeschwache Gebiete gibt. 

Worin viele Hausbesitzer den rettenden Anker sehen, ist die Installation von PV-Anlagen. Die Nachfrage ist bereits weit höher als das Angebot, installierende Betriebe und Produzenten kommen bei den Aufträgen nicht mehr hinterher. Auch hier bleiben die Marktpreise für die Einspeisung ins Netz weiterhin hoch, so Haber. Außerdem: Jede eingespeiste Kilowattstunde reduziert die Importabhängigkeit

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