Reichweiten-Ranking
E-Autos im Härtetest – so weit kommen sie wirklich
Getestet wurden 26 aktuelle Modelle auf Reichweite und Ladezeit. Die Ergebnisse waren durchwachsen. So weit kommen E-Autos wirklich.
Hersteller sind bei den Reichweiten-Angaben ihrer E-Flitzer weiterhin höchst flexibel. Das zeigt ein Anfang Juni von Norwegens Automobilklub und Partnern abgehaltene, weltgrößte E-Fahrzeuge-Praxistext "El Prix". Nur 2 von 26 geprüften Modellen übererfüllten bzw. schafften die von den Autobauern angegebenen Reichweiten. Der Rest patzte weniger oder mehr.
So weit kommen E-Autos wirklich
Ziel des "El Prix" ist es, die meisten neuen Elektrofahrzeuge – einige sind in Österreich noch gar nicht erhältlich wie z.B. die Modelle XPeng G6, Hongqi EH7 oder Ford F-150 Lightning – sowohl im norwegischen Sommer als auch im Winter hinsichtlich ihrer realen Reichweiten zu testen. Doch das Ergebnis fiel ernüchternd aus.
Einzig beim Mini Countryman und beim BYD SealU hielt die Papier-Reichweite mit der Realität mit – maximal lag die Abweichung bei 24 Prozent, siehe Grafik.
"Die tatsächlich auftretenden Reichweitenverluste machen eine umfassende Verbraucherinformation seitens der Autoindustrie notwendig, damit Käufer die Alltagstauglichkeit von Elektroautos besser einschätzen können", so ÖAMTC-Techniker Florian Merker.
Weniger Stromverbrauch, schnelleres Laden
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Trotz widrig-nasser und kalter Testbedingungen verbrauchten die meisten E-Flitzer weniger Strom als vom Hersteller angegeben. Dabei schnitten nicht nur die teuren Premium-Modelle gut ab (Porsche Taycan 4 Cross Tourismo), sondern auch günstigere Elektroautos (Nio ET5).
Der Test bestätigt auch den Fortschritt beim Thema Laden: Die Hälfte der 26 getesteten E-Autos lud die Batterie in einer halben Stunde von 10 auf 80 Prozent. Es gab sogar Autos im Test, welche die vom Hersteller angegebene Ladezeit unterschritten haben.
"Selbst günstigere Fahrzeuge können mittlerweile so schnell geladen werden, dass man nach einer kurzen Pause weiterfahren kann", so Merker. Weitere Details zum Test findet man auf www.oeamtc.at/test oder auf www.oeamtc.at/elektromobilitaet.
Auf den Punkt gebracht
- Beim weltgrößten E-Fahrzeug-Praxistest "El Prix" in Norwegen haben nur 2 von 26 geprüften Modellen die von den Autobauern angegebenen Reichweiten erreicht
- Die Abweichung zwischen Papier-Reichweite und Realität lag im Extremfall bei 24 Prozent
- Trotzdem verbrauchten die meisten E-Flitzer weniger Strom als angegeben und konnten die Batterie in einer halben Stunde von 10 auf 80 Prozent aufladen