Arbeitsplätze in Gefahr
E-Auto-Startup stellt Produktion in Graz unerwartet ein
Das in finanzielle Schieflage geratene US-Elektroauto-Startup Fisker unterbricht die Produktion seines Modells "Ocean" im Grazer Magna-Werk.
Die Fertigung werde für sechs Wochen eingestellt, teilte Fisker am Montag mit. Schon zuletzt war die "Ocean"-Produktion am Rande der Einstellung unterwegs. Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, wurden zuletzt gerade einmal 150 Elektroautos pro Woche in Graz hergestellt – möglich gewesen wäre das Achtfache.
Zuvor war das Unternehmen, das der dänische Auto-Designer Henrik Fisker gegründet hatte, fällige Zinsen in Höhe von 8,4 Millionen Dollar auf Wandelanleihen schuldig geblieben. Man habe sich bewusst für den Zahlungsausfall entschieden, heißt es, um Zeit für Verhandlungen mit neuen Investoren zu gewinnen.
Das E-Auto-Start-up steckt schon länger in finanziellen Schwierigkeiten und bereitet womöglich eine Insolvenz vor. Derzeit werde Insidern zufolge mit dem japanischen Autohersteller Nissan über eine Zusammenarbeit verhandelt. Die Ankündigung, bis Ende Februar eine mögliche Vereinbarung zu unterzeichnen, wurde zuletzt jedoch nicht eingehalten.
Sollte Fisker die Produktion in Graz-Liebenau tatsächlich komplett stoppen, hätte dies auch Auswirkungen für Magna. Nicht nur, dass man Anteile am Unternehmen hält, auch zahlreiche Arbeitsplätze hängen an der Fortführung der E-Auto-Produktion.
Auf den Punkt gebracht
- Das US-Elektroauto-Start-up Fisker setzt die Produktion seines Modells "Ocean" im Grazer Magna-Werk für mindestens sechs Wochen aus, da das Unternehmen finanzielle Schwierigkeiten hat und die Produktion nur bei einem Achtel ihrer Kapazität liegt
- Fisker verpasste eine Zinszahlung in Höhe von 8,4 Millionen Dollar und verhandelt mit potenziellen Investoren, darunter auch Nissan, wobei eine mögliche Insolvenz vorbereitet wird, was auch Auswirkungen auf den Partner Magna und Arbeitsplätze haben könnte