Armee attackiert Dorf

Dutzende Zivilisten brutal getötet – "aus Versehen"

In Nigeria spielten sich am Sonntag schreckliche Szenen ab. Aufgrund eines fatalen Fehlers der Luftwaffe sind mindestens 85 Zivilisten getötet worden.

Newsdesk Heute
Dutzende Zivilisten brutal getötet – "aus Versehen"
Beim versehentlichen Luftangriff der nigerianischen Luftwaffe wurden mindestens 85 Menschen getötet.
Facebook/National Emergency Management Agency (NEMA) Nigeria

Der Drohnenangriff am Sonntagabend hätte eine "Routinemission gegen Terroristen" der nigerianischen Luftwaffe sein sollen. Man wollte damit gegen Rebellen vorgehen, gegen die die Streitkräfte im Nordwesten und Nordosten des Landes gekämpft wird. Gekommen ist jedoch alles anders.

85 Tote, 60 Verletzte

Bewohner im Dorf Tudun Biri feierten am Sonntag ein muslimisches Fest gefeiert, als die Luftwaffe plötzlich attackierte und 85 Personen tötete. Das haben die nigerianischen Streitkräfte am Montag bestätigt. Zuvor hatte das Militär noch dementierte, die feiernden Menschen angegriffen zu haben. Die Anschuldigungen hatte zuerst Samuel Aruwan, ein Vertreter des Ministeriums für innere Sicherheit in Kaduna erhoben. Laut Aruwan sei die Luftwaffe "auf einer Routinemission gegen Terroristen" gewesen.

Frauen und Kinder unter Opfern

Die Armee machte zunächst keine Angaben zur Zahl der Todesopfer, laut der nigerianischen Katastrophenschutzbehörde wurden 85 Tote nach dem Angriff bereits bestattet. Mehr als 60 Personen seien verletzt worden. Die Suche nach weiteren Opfern dauere an. Dorfbewohner sprachen ebenfalls von 85 Toten, darunter viele Frauen und Kinder.

Hintergrund der missglückten Mission sind die andauernden Kämpfe der nigerianischen Streitkräfte gegen die islamistische Terrorgruppe Boko Haram sowie gewalttätige Banditenmilizen. Dabei kommen häufig militärische Drohnen zum Einsatz. Die Banden sind vor allem im Nordwesten Nigerias aktiv, ihre Stützpunkte befinden sich tief in den Wäldern. Sie überfallen und plündern Dörfer und entführen Bewohner, um Lösegeld zu erpressen.

In Tudun Biri kam es zum verheerenden Angriff.
In Tudun Biri kam es zum verheerenden Angriff.
APA-Grafik / picturedesk.com

Immer wieder Unglücke

Im Nordosten Nigerias hatten zudem Dschihadisten große Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht, wurden zuletzt aber zurückgedrängt. Mehr als 40.000 Menschen sind seit 2009 bei Kämpfen getötet und zwei Millionen Menschen vertrieben worden.

In der Vergangenheit ist dem Militär bereits mehrfach vorgeworfen worden, versehentlich Zivilisten im Zuge von Luftangriffen getötet zu haben. In der Kleinstadt Rann im nordöstlichen Bundesstaat Borno bombardierte die Luftwaffe 2017 versehentlich ein Lager für Binnenvertriebene und tötete mehr als 100 Menschen.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    red
    Akt.