Präventionstipps
Dutzende Tote – das musst du beim Schwimmen beachten
Pro Jahr sterben in Österreich um die 40 Menschen beim Schwimmen. Um das zu verhindern, sollte man wichtige Ratschläge befolgen.
Die Anzahl von Unfällen in und am Wasser hierzulande ist leider kontinuierlich hoch. Im Kaiserwasser in Wien ereignete sich in der abgelaufenen Woche ein Badeunfall mit tödlichem Ausgang, in Oberösterreich musste am Dienstag eine Einjährige reanimiert werden – "Heute" berichtete.
Amina Höfinger, Beiratsvorsitzende der Wasserrettung des Samariterbund Österreichs und versierte Rettungsschwimmerin, nimmt diesen tragischen Vorfall zum Anlass und gibt wichtige Tipps für heiße Badetage. In Österreich ertrinken jährlich rund 40 Menschen. Bei Kindern sind Badeunfälle laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sogar die zweithäufigste Todesursache. Doch jede verletzte Person oder jeder Todesfall ist einer zu viel.
Nicht alleine ins Wasser gehen
"Gehen Sie immer zu zweit oder mit mehreren Freunden ins Wasser, und vermeiden Sie Alleingänge. Zu zweit oder mit mehreren Personen ist sicherer. Sollte Ihnen etwas zustoßen, etwa ein Krampf, kann die zweite Person eingreifen", warnt die Expertin. Überhaupt ist die richtige Vorbereitung für den Badetag das Um und Auf. "Schwimmen zählt zu den gesündesten Sportarten überhaupt und ist die ideale Sportart für die breite Masse", so die versierte Rettungsschwimmerin.
"Keinesfalls sollte aber man einfach so ins Wasser springen! Sei es, um eine Kollision mit anderen Personen oder Gefahrenquellen zu vermeiden, andererseits natürlich auch, um den Kreislauf nicht überzustrapazieren", erklärt die Expertin. Der Körper benötigt Zeit, seine eigene Temperatur an die des Wassers anzupassen. Wer bei Hitze ins kühle Wasser springt, riskiert einen Kälteschock, da sich die Adern schlagartig verengen und der Blutdruck stark ansteigt. "Am besten abduschen, bevor man ins Wasser geht, und nur langsam ins Wasser hineingehen", rät die Profi-Schwimmerin.
Ein wichtiger Aspekt ist auch das Thema Selbsteinschätzung: "Lassen Sie sich zu keinen Mutproben verleiten!", mahnt die Expertin.
Ertrinken bei Kindern als "lautloser Tod"
Ganz besondere Vorsicht gilt, wenn Kinder dem Badevergnügen frönen wollen. Denn Schwimmhilfen wie Flügerl, Reifen oder Kissen ersetzen keinesfalls die Aufsichtspflicht der Eltern. "Lassen Sie Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser spielen!", appelliert Höfinger an alle Erwachsenen. "Gerade die Jüngsten unter drei Jahren sind besonders gefährdet, da das Ertrinken in diesem Alter meist völlig unauffällig und lautlos vonstattengeht."
Der Samariterbund rät, Kindern möglichst früh eine Schwimmausbildung zu ermöglichen, und bietet auch entsprechende Kurse an. "Die Vorbereitung auf das Element Wasser ist ganz wichtig! Probieren Sie einen spielerischen Zugang beim Duschen oder in der Badewanne aus, und geben Sie Ihrem Sprössling die Zeit, die er benötigt", rät die Expertin.
Aber auch für Erwachsene bietet der Samariterbund Kurse für alle Leistungsstufen an, von Anfänger:innen bis hin zu Perfektionseinheiten für Fortgeschrittene. "Auch bei Erwachsenen, die vielleicht schon seit Jahrzehnten versiert im Schwimmen sind, kann die Technik noch verbessert werden", betont Höfinger abschließend.
Auf den Punkt gebracht
- Jedes Jahr sterben in Österreich etwa 40 Menschen beim Schwimmen, daher ist es wichtig, wichtige Präventionstipps zu befolgen
- Amina Höfinger, Beiratsvorsitzende der Wasserrettung des Samariterbund Österreichs, betont die Bedeutung der Vorbereitung, der Selbsteinschätzung und der Aufsichtspflicht bei Kindern
- Sie warnt davor, alleine ins Wasser zu gehen und gibt Ratschläge zur Vermeidung von Unfällen, insbesondere bei Kindern
- Der Samariterbund bietet Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene an, um die Sicherheit im Wasser zu gewährleisten