Sport
Dürr mit Aufreger! Wusste ÖSV doch vom Doping?
Johannes Dürr wurde bei Olympia des Dopings überführt. Jetzt deutet er an, der ÖSV habe bewusst weggesehen.
2014 erschütterte der Doping-Skandal um Langläufer Johannes Dürr den österreichischen Sport. Er wurde in Sotschi als Medaillen-Kandidat gehandelt, vor dem großen Olympia-Showdown aber wegen einer positiven Doping-Probe ausgeschlossen.
Dürr wurde die Einnahme von EPO, einem Mittel zur besseren Sauerstoff-Aufnahme, nachgewiesen. Dürr saß seine Sperre ab und will bei der Heim-WM 2019 in Seefeld wieder mit der Welt-Elite um Edelmetall laufen.
Aufregung um Dürr
Seine negativen Erlebnisse behält er nicht für sich. Am 5. Juli sprach er in Wattens bei einem Vortrag über seinen Absturz vom Hoffnungsträger zum Buhmann. Seine Worte sorgen nun für große Aufregung.
Der Vortrag wurde via Facebook veröffentlicht und gelangte so auch in die Hände von ÖSV-Vertretern. Die vernahmen seine Schilderungen mit großem Unmut, wie die "Tiroler Tageszeitung" berichtet.
Der Grund: Dürr deutete an, der ÖSV habe vom Doping gewusst, es sogar gebilligt. "Es ist keine aktive Unterstützung gewesen. Aber mit dieser absoluten totalitären Verneinung und Augenzuhalten empfinde ich es so: 'Bitte mach's, lass dich aber nicht erwischen.' So ungefähr ist das gerannt. 'Ich will davon nichts wissen. Uns wär's eh lieber, wenn du was machen würdest.'"
Wie reagiert der ÖSV?
Die "TT" fragte bei Markus Gandler nach. Der sportliche Leiter für Langlauf und Biathlon wehrte sich: "Die Aussage erstaunt, dass wir vom ÖSV plötzlich doch etwas von seinem Doping gewusst haben sollen."
ÖSV-Pressechef Josef Schmid verriet, dass die ÖSV-Spitze erst Anfang September aus dem Urlaub zurückkehre. Ein zeitnahes Statement ist also nicht zu erwarten. Schmid wird zitiert: [Wenn Dürr] "glaubt, dass der ÖSV davon gewusst hat, wird der Präsident keine Gaudi damit haben."
(Heute Sport)