900 Mal "Nicht genügend"
Durchgefallen – "Heute"-Leser benoten Bildungsminister
Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) wollte sich im "Heute"-Interview keine Note für seine Amtszeit geben. Die Bürger in Österreich aber schon.
Rund die Hälfte der Schüler in Österreich startete schon letzte Woche mit sommerlichen Temperaturen in die Ferien. Der Rest wird ihnen nach der Zeugnisvergabe am Freitag folgen. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) wollte sich selbst anlässlich des Schulschlusses aber keine Note für seine Arbeit in den vergangenen Jahren geben. Im "Heute"-Interview sagte er nur, dass "man sich selbst nicht benotet".
Eltern gaben Polaschek ein "Genügend"
Das können aber andere und deshalb fragte "Heute" in einer Umfrage die Leser, welche Note sie dem Bildungsminister für seine Arbeit geben würden. Schon zuvor aber gab es eine Erhebung der NEOS, in der 1.000 Eltern befragt wurden. Die gab dabei einen guten Einblick darüber, was die Bürger im Land von Polascheks Arbeit im Bildungssystem halten.
Mit einer 3,6 würde dabei im Zeugnis eigentlich schon ein "Genügend" stehen. Klar ersichtlich wird dabei, dass Polaschek mit seinen Plänen an den Eltern vorbeifährt. Denn während für sie Mobbing und Ausgrenzung ihres Kindes – dicht gefolgt von der Überbürokratisierung der Lehrer – das Sorgenthema schlechthin ist, will der Bildungsminister Polizisten in der Schule einsetzen, um gegen die steigende Gewalt vorzugehen – "Heute" berichtete ausführlich.
Glattes "Nicht genügend"
Bei der "Heute"-Umfrage (nicht repräsentativ für Österreich) stimmten sogar noch mehr Leser ab – 1.201, um genau zu sein (Stand: Montag, 11.00 Uhr). Doch die Bewertung fiel für den Bildungsminister umso miserabler aus. Gleich 75 Prozent oder 900 Leser gaben Polaschek für seine Tätigkeit als Bildungsminister ein "Nicht genügend". Lediglich 11 Prozent stimmten für "Genügend" und nur 3 Prozent gaben dem Minister ein "Sehr gut" (28 Leser).
Das ergibt eine Durchschnittsnote von 4,5 – im Zeugnis würde somit ein "Nicht genügend" stehen. Wäre der Nationalrat eine Schule, dann dürfte Martin Polaschek nicht erneut seine Tätigkeit als Bildungsminister ausüben, denn für die "Heute"-Leser ist er ganz klar durchgefallen.