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Russen-Geheimdienst zeigt Clip von angeblicher Dugina-K

Moskau macht Kiew für den Mordanschlag auf die russische Befürworterin des Ukraine-Krieges Darja Dugina verantwortlich. Nun ist ein Video aufgetaucht.

Natalia Vovk soll für den Dugina-Anschlag verantwortlich sein.
Natalia Vovk soll für den Dugina-Anschlag verantwortlich sein.
Screenshot FSB

Dugina war am Samstagabend auf einer Autobahn bei Moskau getötet worden, nachdem nach Angaben russischer Ermittler ein Sprengsatz in ihrem Auto explodiert war. Den Sprengsatz soll nach Darstellung des russischen Geheimdienstes FSB eine 1979 geborene Ukrainerin in dem Auto platziert haben. Natalia Vovk soll laut den Berichten im Juli zusammen mit ihrer  12-jährigen Tochter nach Russland gereist sein und dort eine Wohnung in dem Haus angemietet haben, in dem auch die Tochter des kremlnahen Ideologen Alexander Dugin lebte.

Putin ehrt das Andenken

Am Samstag habe sie dann ein Festival außerhalb von Moskau besucht, bei dem auch Dugina und ihr Vater anwesend waren. Der FSB veröffentlichte nun ein rund zweiminütiges Video, das die mutmaßliche Killerin zeigen soll. Natalia Vovk wurde in Mariupol geboren und besuchte offenbar bereits Mitte Juli Moskau. Sie soll die Autobombe platziert haben und so die Explosion verursacht haben.

Präsident Wladimir Putin ehrte das Andenken von Dugina nun mit einem Tapferkeitsorden. Gewürdigt wird nach Angaben des Kremls ihre "Tapferkeit und Hingabe bei der Erfüllung ihrer professionellen Aufgabe".

Wem galt der Anschlag?

Wie der russische Geheimdienst FSB weiter berichtet, war das eigentliche Ziel des Anschlags nicht Duginas Vater, sondern tatsächlich die Tochter. Dieses Attentat soll im Vorfeld von ukrainischen Geheimdiensten lang und bis ins kleinste Detail geplant geworden sein, wie der FSB angibt. Russische Oppositionelle bezweifeln hingegen die Darstellung des Geheimdienstes.

Der ultranationalistische Intellektuelle Alexander Dugin wird wegen seines Einflusses auf den Kreml oft als "Putins Rasputin" oder "Putins Gehirn" bezeichnet. Er vertritt seit langem eine Ideologie, die die Vereinigung russischsprachiger Gebiete in einem neuen russischen Großreich vorsieht. Aus dieser Überzeugung heraus unterstützt er auch den russischen Militäreinsatz in der Ukraine. Seine Tochter trat in seine Fußstapfen und teilte sein Gedankengut in der Öffentlichkeit.

USA kennt keine Hintergründe

Die US-Regierung hat eigenen Angaben zufolge keine Informationen über die Hintergründe des Mordanschlags. "Wir wissen nicht wirklich, wer dahintersteckt und was das Motiv gewesen sein könnte", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag in einem CNN-Interview.

Estlands Außenminister Urmas Reinsalu weist die Behauptung des FSB zurück, wonach die angebliche Mörderin in das baltische EU- und NATO-Land geflohen sei. Reinsalu gab am Montagabend im estnischen Radio ein Statement ab: "Wir betrachten dies als eine Provokation der Russischen Föderation in einer sehr langen Reihe von Provokationen, und wir haben im Moment nichts mehr dazu zu sagen."

Kiew weist jegliche Beteiligung am Tod der 29-jährigen Dugina bereits am Wochenende zurück. Am Montag wütete der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak: "Die russische Propaganda schafft eine fiktive Welt: Als Schuldige für das in die Luft gesprengte Auto der Propagandistin Dugina wurden eine Ukrainerin und ihr zwölfjähriges Kind festgelegt."

"Wir brauchen nur unseren Sieg. Auf dessen Altar hat meine Tochter ihr mädchenhaftes Leben gelegt. Also siegt bitte!"

Hetze und Propaganda

Alexander Dugin ruft unterdessen die Russen auf, im Sinne seines rechtsnationalistischen Gedankengut zu kämpfen. "Unsere Herzen dürstet es nicht einfach nach Rache oder Vergeltung. Das wäre zu klein, nicht russisch", ließ Dugin über seinen Vertrauten, den Oligarchen Konstantin Malofejew, auf Telegram ausrichten. "Wir brauchen nur unseren Sieg. Auf dessen Altar hat meine Tochter ihr mädchenhaftes Leben gelegt. Also siegt bitte!"

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