Mit 150 km/h in Mauer
DTM-Star: "Lieber Crash in Betonmauer als Reifenstapel"
DTM-Star Lucas Auer ist nach seinem Crash beim 24h-Rennen in Daytona wieder an der Weltspitze. Es grenzt an ein Wunder, dass er wieder im Auto sitzt.
Der österreichische DTM-Star Lucas Auer gilt als einer der besten DTM-Fahrer aller Zeiten, ist einer der Größten in seinem Sport. Die Karriere des 29-Jährigen nahm Anfang des Jahres aber fast ein schreckliches Ende.
Am 23. Januar 2023 stand Auer beim ersten freien Training beim 24-Stunden-Rennen von Daytona am Start. Der DTM-Star krachte mit 150 km/h in einer Kurvenkombination in eine Mauer. Der 29-Jährige brach sich dabei drei Lendenwirbel, wurde sofort ins Krankenhaus eingeliefert.
"Das war mein schlimmster Crash. Es war ein Fahrfehler von mir, aber auch etwas unglücklich, dass da eine Betonmauer stand und kein Reifenstapel", verrät der neunfache Rennsieger der DTM der "Bild".
Nach dem Unfall begann ein langer Weg der Besserung. Auer war an das Bett gefesselt. Der Österreicher dachte aber nur an eines: "Für mich war es ein Spiel auf Zeit. Es waren ziemlich genau drei Monate bis zum DTM-Start. Mein erster Gedanke war: Wie schaffe ich es rechtzeitig?"
"Motorsport ist mein Leben"
Nach dem schrecklichen Unfall war nicht an gehen zu denken. Schon im Krankenhaus bekamen die Ärzte den Ehrgeiz von Auer zu spüren. "Ich hatte keine Muskulatur, hatte Schmerzen, aber ich wollte den Kreislauf in Schwung bringen", sagt der Motorsport-Star.
Die Motivation schöpft er aus seinem "Leben". "Der Motorsport ist mein Leben. Seit ich denken kann, dreht es sich bei mir alles nur darum", sagt der Neffe von Formel-1-Legende Gerhard Berger.
Ende Mai bereits wieder im Boliden
Nur fünf Monate nach seinem Crash saß der Tiroler zum Saisonstart der DTM wieder im Auto. "Dass Lucas zum DTM-Auftakt im Mai einsatzfähig und trotz mangelnder Saisonvorbereitung konstant wettbewerbsfähig war, ist sehr bemerkenswert”, war der sportliche Leiter des Mercedes-AMG-Teams Thomas Jäger überrascht. “Mit viel Ehrgeiz und Disziplin konnte er innerhalb kürzester Zeit an seine Vorjahres-Performance anknüpfen", fügte Jäger noch an.
Die Reha in Tirol war für Auer ein wichtiger Punkt am Weg zurück an die Weltspitze: "Das Team dort war sensationell, zusammen mit meinem Personal Trainer Markus Wittner haben wir 24/7 gearbeitet. Ich ziehe da im Nachhinein viel Positives raus: Mit den richtigen Leuten um dich rum, der richtigen Arbeitsweise und einer gewissen Disziplin und Biss kommst du im Leben weiter", sagt er.