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Drohungen gegen Lisa Eckhart waren nur erfunden

Lisa Eckhart wurde von einem Festival ausgeladen. Als Grund nannten die Veranstalter Drohungen gegen die Kabarettistin. Diese hat es nie gegeben.

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Die umstrittene Kabarettistin Lisa Eckhart
Die umstrittene Kabarettistin Lisa Eckhart
Imago Images

Die österreichische Kleinkünstlerin Lisa Eckhart steht seit Längerem in der Kritik. Ihr wird vorgeworfen, bei einem Auftritt der WDR-Mitternachtsspitzen rassistische und antisemitische Klischees bedient zu haben.

Festivalleiter dichtet dem Schwarzen Block Drohungen an

Im September hätte Eckhart beim Debütantensalon des Harbour Front Literaturfestivals in Hamburg auftreten sollen. Doch der Nochtspeicher, der Veranstaltungsort, in dem die Lesung stattfinden sollte, hatte Sicherheitsbedenken und teilte dem Veranstalter per Mail mit, "Sach- und Personenschäden" seien "wahrscheinlich", woraufhin Eckhart ausgeladen wurde. Der Festivalleiter Nikolaus Hansen sprach bei Deutschlandfunk Kultur von Drohungen, die Veranstaltung mit Gewalt zu sprengen. "Wenn man Hamburg und den Schwarzen Block in Hamburg kennt, von dem diese Drohungen wohl ausgegangen sind, muss man die ernst nehmen", sagte er. Gegenüber der FAZ fügte er hinzu, das alles erinnere ihn an Weimarer Verhältnisse - und weiter: "Wir weichen der Gewalt." – so weit, so dramatisch.

Schreckensbild ohne jede Grundlage

Nur: Die Drohungen hat es gar nicht gegeben. Das schreibt der Nochtspeicher in einer Pressemitteilung auf der Homepage selbst: Es habe lediglich Warnungen aus der Nachbarschaft gegeben, aber eben keine Drohungen, von denen der Festivalleiter mit Bezug auf den Nochtspeicher sprach. Auf Anfrage des Medienmagazins "ZAPP" bestätigt der Nochtspeicher noch einmal, dass es keine Drohungen etwa des Schwarzen Blocks oder anderer gab. Es wurde lediglich ein Schreckensbild gezeichnet, ohne jede Grundlage.

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