"Wittern großes Geld"
Drogerie-Milliardär Müller wird von Kindern verklagt
Die Adoptivkinder von Erwin Müller wollen nicht mehr auf den Pflichtteil des Nachlasses verzichten.
Der Drogerieunternehmer Erwin Müller (91) steht im Mittelpunkt einer rechtlichen Auseinandersetzung, wegen einer komplizierten familiären Angelegenheit. Vor fast zehn Jahren adoptierte er zusammen mit seiner Frau Anita (66) drei erwachsene Jagdfreunde und schloss mit ihnen einen Vertrag über den Verzicht auf den Pflichtteil seines Nachlasses. Dabei soll es um eine Summe von insgesamt rund 500 Millionen Euro gehen.
Gemäß Informationen der "Bild" wurde den Adoptierten unter anderem die Zusage gemacht, die Müller-Finca auf Mallorca zu nutzen, sowie der Bau eines groß angelegten Schießsportzentrums im Allgäu und eines Resorts mit vermietbaren Chalets in der Verwall-Gebirgsregion in Tirol. Die Adoption erfolgte nach dem Bruch Müllers mit seinem einzigen leiblichen Sohn Reinhard Müller (64).
Zerwürfnis am Geburtstagsfest
Nun ziehen die Adoptierten, ein Ehepaar und der Bruder des Mannes, diesen Vertrag in Zweifel und fordern ihren Pflichtteil. Der Streit wird vor dem Landgericht Ulm verhandelt. Die Situation eskalierte nach einem Zerwürfnis auf Müllers 90. Geburtstag, bei dem die Adoptierten nicht am Ehrentisch platziert wurden, was sie als familiäre Zurücksetzung empfanden. Deshalb fechten sie den Pflichtteilsverzicht jetzt an.
Die Müllers wehren sich dagegen: "Wir sind menschlich sehr enttäuscht. Die drei wittern jetzt nur das große Geld", äußerte sich Anita Müller im September 2023 gegenüber der "Bild". Über die Jahre hätten die Jagdfreunde zudem bereits hohe Geldsummen bekommen.
Neben den familiären und juristischen Auseinandersetzungen setzt Erwin Müller, der ein geschätztes Vermögen von rund 2,7 Milliarden Euro besitzt, seine geschäftlichen Aktivitäten fort. Seine Drogeriekette zählt über 900 Filialen in ganz Europa.