Österreich
Polizist schnüffelte Cathy Lugner hinterher – verhaftet
Ein Kripo-Beamter (48) wurde in Wien selbst verhaftet: Er soll ein besonderes Auge auf Baumeister-Ex Cathy Lugner (31) geworfen haben.
An der Seite von Richard Lugner zog sie alle Blicke auf sich – und nicht nur dort. Wie jetzt bekannt wurde, soll ein Wiener Kriminalbeamter vertrauliche Daten über Cathy Lugner (vormals Schmitz) abgefragt haben. Nach mehrmaligen "Spionage-Angriffen" (der Verdächtige spricht von Ermittlungen nach anonymen Hinweisen) wurde er in seiner Dienststelle im Westen von Wien in Handschellen abgeführt – vor den Augen seiner Kollegen.
Polizist recherchierte auch über Ehefrau
Das besondere Interesse für Cathy Lugner (sie ist von Lugner geschieden, lebt mittlerweile in Berlin) dürfte auch kein Einzelfall gewesen sein. Vor der Hochzeit hat der Ermittler laut Anklage sogar seine spätere Ehefrau ausgeforscht. Die Vorfälle liegen mittlerweile vier Jahre zurück, der 48-Jährige saß zwischenzeitlich sogar in U-Haft. Am Dienstag erschien der suspendierte Kriminalpolizist jedoch als freier Mann in Wien vor Gericht. Dort versuchte ihn der Rat zu einem Geständnis zu bewegen.
"Ich versteh das, es war schon 17 Uhr im Büro. Vielleicht kommt man da auf solche Gedanken, die Frau Lugner war damals ja viel in Medien", so der Vorsitzende.
Der Beamte blieb beharrlich bei seiner Version: "Ich hatte einen dienstlichen Hinweis, dem ich gefolgt bin", so der Niederösterreicher, dessen Anwalt Marcus Januschke eine "Intrige" gegen seinen Mandanten vermutet. Dieser sei "Polizist mit Leib und Seele".
Der Richter zweifelte, schließlich soll der Angeklagte auch streng geheime Informationen, wie einen internationalen Haftbefehl oder eine erfolgte Festnahme am Flughafen eines Geschäftsmannes aus Salzburg ausgeplaudert haben.
Mitangeklagt ist auch ein weiterer Beamte wegen Verleumdung - er wird von Anwalt Mathias Burger vertreten.
Hausdurchsuchung verschwiegen
"Der Polizist hat sein Amt missbraucht, hat Datenrechte wie jene von Frau Lugner bewusst verletzt", so der Staatsanwalt. Ebenso soll der mittlerweile suspendierte Beamte eine fremde Wohnung aufbrechen lassen und durchsucht haben. Der Betroffene hatte danach im Glauben, es sei bei ihm eingebrochen worden, Anzeige erstattet. Die Verhandlung wurde für mehrere Tage anberaumt. Ein Urteil soll am 16. November erfolgen. Es gilt die Unschuldsvermutung.