Mutter besorgt

"Drogen, Waffen" – Ärger um Video aus Schulprojekt

"Gewaltverherrlichend, frauenfeindlich" nennt eine besorgte Mutter ein Rap-Video eines Wiener Gymnasiums. Die Bildungsdirektion ist informiert.

Wien Heute
"Drogen, Waffen" – Ärger um Video aus Schulprojekt
Ein Video aus einem Schulprojekt sorgt bei einer Wiener Mutter für Aufregung.
Screenshot Schulvideo 

Auf der Suche nach einer Schule für ihre Tochter stieß Bea (Name geändert) auf ein Musik-Gymnasium in der City. "Dort wird Tontechnik und Videoproduktion angeboten, was meine Tochter interessiert", erklärt die Wiener Mutter. Bei ihrer Recherche stieß sie schließlich auf drei Videos, die im Rahmen von Schulprojekten entstanden.

Das will man unseren Kindern vorsetzen?

"Ich habe mir eines angesehen und war verstört. Meine erste Reaktion war: Das kann doch keine Schulproduktion sein, hinter der ein Lehrer steht!" In dem Video, das "Heute" vorliegt, ist eine Gruppe Jugendlicher zu sehen, die rappt – inklusive derber Ausdrücke, abgebildeter Waffen und Drogen. "Es ist gewaltverherrlichend und frauenfeindlich. Und das will man unseren Kindern vorsetzen. Sogar ein Lehrer ist im Video zu sehen", ärgert sich Bea.

Sie kontaktierte die Schule, jedoch mit scheinbar wenig Erfolg: "Zuerst wurde ich abgewimmelt, dann hieß es, man stehe hinter dem, was die Kinder machen. Das sei freies künstlerisches Schaffen. Ist das ihr Ernst?", so die Mutter. Sie meldete das Video auch bei der Bildungsdirektion, kurze Zeit später war es von der Website verschwunden. Auf einer Vereinsseite ist es jedoch weiterhin zu sehen. "Mit einem Spendenaufruf für solche Projekte", schmunzelt Bea.

Video auf Veranlassung gelöscht

Auf "Heute"-Anfrage erklärt die Schule, das Video sei bereits "auf Veranlassung" gelöscht worden. "Ich freue mich über Blicke von außen, die uns dabei helfen können, Werte und Themen, für die wir als Schule stehen, anzuschauen, zu hinterfragen. Wenn diese Blicke mit uns geteilt werden, dann können wir diese prüfen und gegebenenfalls entsprechend reagieren", heißt es aus der Direktion. Das Schulklima sei getragen von Offenheit und Toleranz und richte sich gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung. Bei besagtem Verein habe der Direktor keine Funktion.

Aus der Bildungsdirektion heißt es dazu: "Unser vorrangiges Ziel ist es, eine sichere und inspirierende Lernumgebung für unsere Schüler zu schaffen, in der sie positive Erfahrungen sammeln können. Schulprojekte dienen der Erarbeitung von Lerninhalten meist in Gruppen, sie fördern damit auch soziale Kompetenzen und Zusammenarbeit." Diese Projekte würden jedoch im Verantwortungsbereich der Schulen liegen, die "dafür Sorge tragen sollen, dass diese den Werten von Schule und Gesellschaft entsprechen". Sogenannte Qualitätsmanager stünden für Fragen und Anliegen zur Verfügung.

Mutter sucht weiterhin nach Schule

"Heute" hat auch beim Verein selbst angefragt, warum das Video weiterhin online zu sehen ist – bislang gab es dazu jedoch keine Stellungnahme. Auf welche Schule Beas Tochter gehen wird, ist weiterhin unklar: "Es ist schade, denn es gibt leider nicht viele Möglichkeiten", so die Mutter. "Aber mir geht es hier um Einstellungen und Ansichten. Denn diese sind Nährboden für andere Dringe und die Wurzel allen Übels."

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