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Drogen-Banden locken Jugendliche mit Game in Falle
Das Gratisspiel "Free Fire" ist in Mexiko sehr beliebt. Dies haben auch die dort ansässigen Drogenkartelle gemerkt und rekrutieren aktiv Jugendliche.
Es klingt wie die neuste Episode von "Narcos", einer bekannte Serie, die über die Drogenkartelle von Mexiko berichtet. So wurde ein Jugendlicher in Mexiko kürzlich von einem Kartell angeworben. Dies nicht etwa auf der Straße oder im Club, sondern im Battle-Royal-Shooter "Free Fire".
Dass viele Jugendliche gerade während der Pandemie mehr Zeit in virtuellen Welten verbringen, haben wohl auch die Drogenkartelle bemerkt. Gerade in Mexiko ist das Gratisspiel "Free Fire" sehr beliebt. So wurde dem Jugendlichen 800 Dollar pro Monat versprochen, wenn er sich dazu entschließe, für das Kartell zu arbeiten.
Drahtzieherin verhaftet
Nachdem der Jugendliche zugesagt hatte, holte ihn allerdings schnell die Realität ein – denn das Leben ist kein Videospiel. Sein Auftrag: Mehr Jugendliche zu rekrutieren, danach die Polizei und Armee ausspionieren und die Informationen an die mexikanische Unterwelt weiterzuleiten.
An seiner Schule schlossen sich ihm zwei Kameraden an. Später trafen die drei in einem Kartellunterschlupf auf eine Frau namens "Mirian N". Von ihr erhielten sie einen Auftrag: Sie sollten mit falschen Ausweisen und einem Couvert voller Geld von Oaxaca nach Monterrey reisen – eine Strecke von 1.300 Kilometern. Die drei Jugendlichen wurden schließlich von der Polizei befreit, da sie unterwegs "Free Fire" spielten und über das Game geortet werden konnten. Die Frau wurde festgenommen.
Auch andere Spiele beliebt, um Jugendliche zu rekrutieren
Die mexikanische Polizei teilt mit, dass für die Kartelle nicht nur mit dem Battle-Royal-Shooter "Free Fire" der Nachwuchs rekrutiert wird. Generell seien Spiele beliebt, in der Gewalt ein Teil des Gameplays ist. Konkret: "Grand Theft Auto", "Call of Duty", "Fortnite" und "Gears of War" werden von Drogenbanden bevorzugt. Wie viele Teenager über diese Wege rekrutiert wurden, ist unbekannt.