Oberösterreich
Dreifach-Mama rutscht der Boden unter den Füßen weg
Der Grund der Alkovenerin Melanie Biermayr (34) sinkt immer weiter ab. Ein Baufehler soll Schuld daran sein, fordert eine teure Sanierung.
Eine Notfall-Spenden-Aktion auf Facebook zeigt die Verzweiflung von Jungmama Melanie Biermayr. Die Sanierung ihres Grundstücks und eine wichtige Operation ihres Sohnes (8 Monate) stellen die 34-Jährige vor eine finanziell schwierige Situation.
2018 begann die Mutter von zwei Töchtern (5 und 7) und einem Sohn mit ihrem damaligen Mann, das Haus auf dem Grundstück in Alkoven (Bez. Eferding) zu bauen. Das beauftragte Baggerunternehmen startete mit den Arbeiten. Der Erdaushub unterhalb der Baufläche wurde aufgeschüttet. Ein Biotop, das sich aus einer unterirdischen Quelle speiste, wurde dabei zugeschüttet.
"Gefährlich auch für meine Kinder"
"Anfang 2019 konnte man eine leichte Stufe im Hang erkennen. Der Baggerunternehmer schob es auf normale Setzungen. Er hätte sich an das geologische Gutachten gehalten und wäre so oft mit der Raupe darübergefahren, dass alles derart verdichtet wäre, dass da sonst nichts sein könne. Leider wurde aus der kleinen Stufe eine größere und dann eine noch größere. Inzwischen ist die Stufe geschätzte 3,5 Meter hoch. Gefährlich für die Kinder und nicht einzäunbar, da sich alles bewegt", so Biermayr.
Der Schaden ist enorm. Das Aushubmaterial hat sich schon weit zu den Nachbarn ausgebreitet. Das Haus selbst ist vom Abrutsch nicht bedroht, es steht auf Stahlstützen (Piloten), die in der Erde verankert sind. "Aber wenn die Abrisskante näher kommt, kann meine Zufahrt und auch die nebenliegende Gemeindestraße abrutschen", erklärt die 34-Jährige. An einem detaillierten Sanierungskonzept, das den Hang stabilisieren soll, wird noch immer gearbeitet.
Sanierung kostet mindestens 60.000 Euro
"Das Angebot für die Sanierung beläuft sich auf zirka 60.000 Euro - ohne Garantie, dass es dabei bleibt. Zusätzlich kostet die Erstellung des Konzepts 5.000 Euro. Das Geld dafür musste ich mir ausleihen", sagt die Alkovenerin, die mit einer Anwältin gegen die Baggerfirma vorgehen will.
Aufgeben kommt für die 34-Jährige und ihre Familie nicht in Frage. "Wir sind in Alkoven verwurzelt, meine Kinder müssten ihr Umfeld aufgeben. Ich kann das Haus in diesem Zustand auch nicht verkaufen", so Biermayr.