Drei Spider-Women gegen einen bösen Spider-Man?

Schon wieder eine neue Superheldin? Keine Sorge, Marvel, konkret vielmehr das Sony Spider-Man Universe (SSU), das mit Marvel kooperiert, setzt mit "Madame Web" (ab dem 14. Februar im Kino) auch niemanden neuen, sondern auf eine Superheldin, die den Comicfans schon seit 1980 bekannt ist. Damals wurde Madame Web als hellseherische Mutantin eingeführt, die ursprünglich Spider-Man dabei half, Entführungsopfer aufzuspüren. In den Comics war Madame Web, die mit bürgerlichem Namen Cassandra Webb heißt, eine ältere, blinde und gelähmte Telepathin. Und sie ist dort die Mentorin einer jungen Spider-Woman. Die neue Film-Version übernimmt die Comic-Vorlage aber nicht in allen Belangen…

In "Madame Web" ist Cassandra Webb (Dakota Johnson, "50 Shades Of Grey") weder alt, blind, noch gelähmt, sondern eine New Yorker Rettungssanitäterin, die in den 1990er Jahren fest im Leben steht. Doch nachdem sie selbst in einen Unfall verwickelt wird, beginnt Webb Visionen von der Zukunft zu haben. Darin sieht sie drei junge Frauen, deren Leben offenbar in Gefahr ist und hinter denen eine mysteriöse Figur her ist. 

Ohne zu viel zu verraten, handelt es sich bei den drei Frauen Julia (Sydney Sweeney, "Wo die Lüge hinfällt"), Mattie (Celeste O'Connor, "Ghostbusters") und Anya (Isabela Merced, "The Last Of Us") und drei Frauen, die allesamt das Potential zu haben, zu Spider-Woman zu werden. Was Cassandra nicht sieht, ist, dass es sich bei dem mysteriösen Verfolger um Ezekiel Sims (Tahar Rahim, "Napoleon") handelt, dem Assistenten von Cassandras verstorbener Mutter, die im Regenwald von Peru an seltenen Spinnen geforscht hatte. Und Sims hat seltsamerweise nicht nur einige der Fähigkeiten, die man einem Spider-Man zugesteht, er trägt auch ein Spider-Man-Kostüm…

So ist "Madame Web" mit anderen Superhelden verstrickt:

Regisseurin S.J. Clarkson, die bereits an den Marvel-Serien "Jessica Jones" und "The Defenders" gearbeitet hat, setzt in "Madame Webb" wieder einmal auf einen "bösen" Spider-Man, ähnlich wie das schon bei "Spider-Man 3" von Sam Raimi 2007 passiert ist. Fans wissen natürlich, dass es sich dabei um Eddie Brock/Venom gehandelt hat, der ab 2018 - verkörpert von Tom Hardy - auch zum Solostar im SSU wurde. Technisch gesehen sind alle Filme im SSU miteinander verbunden, somit existiert "Madame Web" im selben Universum wie die "Venom"-Filme, der 2022 gefloppte "Morbius", der heuer im Sommer startende "Kraven The Hunter" und natürlich die "Spider-Man"-Filme mit Tom Holland. Das bedeutet auch, dass es Verbindungen zum tatsächlichen Marvel-Universum gibt, die sind aber eher sehr dünn.   

Zu einem Crossover mit anderen Marvel- oder SSU-Helden wird es in "Madame Web" nicht kommen und das war Absicht: Nachdem der Film in den 1990ern angesiedelt ist und die allermeisten MCU- und SSU-Filme in der - mehr oder weniger - Gegenwart spielen, ist ein Treffen von Haus aus ausgeschlossen. Das bedeutet aber nicht, dass nicht etliche bekannte Szenarios, Orte und Figuren in "Madame Web" angedeutet werden. Easter Eggs oder viel mehr Spider Eggs sind etliche im Film versteckt. Nachdem der Film nun also von der Kontinuität anderer Ableger entkoppelt ist, ist "Madame Web" eine Comicverfimung, in die man einfach nur abtauchen kann, ohne sich vorher lange mit Verbindungen zu anderen Geschichten auseinandersetzen zu müssen. Und das konnten in letzter Zeit nur sehr wenige Superhelden-Filme erreichen… 

Das Gewinnspiel ist aktiv bis zum 13.2. um 10 Uhr. Der Rechtsweg und Barauszahlung sind ausgeschlossen.