Wien-Floridsdorf

Drei Kinder verschwinden aus Kiga – niemand bemerkt es

Drei Knirpse kletterten in einem Kindergarten über den Zaun und spazierten ganz alleine nach Hause. Angeblich bemerkte die Betreuer das erst später.

Thomas Peterthalner
Drei Kinder verschwinden aus Kiga – niemand bemerkt es
Kinder kletterten unbemerkt über Zaun aus Kindergarten in Wien-Floridsdorf.
Sabine Hertel

Eltern in Wien-Floridsdorf bekamen Dienstag einen Riesenschreck. Drei 4-jährige Mädchen waren am Nachmittag beim Spielen im Kindergarten über einen Zaun geklettert. Dann verschwanden sie unbemerkt aus dem Garten der Betreuungseinrichtung in der Prager Straße 31.

Laut einer Mutter spazierten die Knirpse vollkommen alleine rund einen Kilometer nach Hause bis in die Brünner Straße. Rund eine Viertelstunde lang waren die Kinder auf den viel befahrenen Durchzugsstraßen in Floridsdorf unterwegs, mussten dabei auch gefährliche Kreuzungen überqueren. "Sie haben das noch nie zuvor gemacht", so eine Mutter, die anonym bleiben will. Als die Kleinen zuhause ankamen, konnten die Eltern die Geschichte kaum glauben. Sie schlugen sofort im Kindergarten Alarm.

Beim Durchzählen fehlten drei Kinder

Doch dort hatte man das Verschwinden der Kinder noch gar nichts davon bemerkt. "Eine Pädagogin sagte, dass die Mädchen da wären und alles passen würde." Nach dem Anruf wurde durchgezählt, erst da flog das Fehlen der drei Vierjährigen auf.

Doch tragen die Betreuer allein die Schuld dafür? Viele Kindergärten sind unterbesetzt, überall fehlt Personal. Bei Wiens größtem privaten Kindergartenträger, den Wiener Kinderfreunden, können 200 Planstellen für Elementar-Pädagogik nicht besetzt werden – wir berichteten.

Der Garten des Kindergartens in der Prager Straße in Wien.
Der Garten des Kindergartens in der Prager Straße in Wien.
Sabine Hertel

Betreiber sichert Kindergarten besser ab

Der Kindergarten in der Prager Straße wird von den Wiener Kinderfreunden betrieben, der Verein reagierte sofort. "Auch wenn wir noch in der Abklärung aller Fakten sind, müssen wir den Vorfall leider bestätigen, und sind sehr betroffen, dass es dazu kam", so Geschäftsführers Daniel Bohmann zu "Heute". "Wir übernehmen die volle Verantwortung dafür und haben bereits Maßnahmen zur weiteren Sicherung des Kindergartens eingeleitet. Es wurden Gespräche mit allen betroffenen Eltern geführt und ein Elternabend organisiert." Eine Selbstanzeige bei der MA11 sei bereits erfolgt. "Wir sind sehr froh, dass alle drei Kinder wohlauf sind und werden alles dazu beitragen, dass sich so ein Vorfall nicht wiederholt", erklärt Bohmann.

"Liebe Gott hat Kinder geschützt"

Den drei Mädchen war natürlich laut der Mutter gar nicht bewusst, wie gefährlich der Heimweg auf den vielbefahrenen Straßen für sie war. Die Eltern sind erleichtert, dass es ein Happy End gab. Die Kinder gehen auch weiterhin in den Kiga in der Prager Straße. "Zum Glück ist nichts passiert. Der liebe Gott hat die Kinder geschützt", so eine Mutter zu "Heute".

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Drei vierjährige Kinder kletterten in einem Wiener Kindergarten über den Zaun und gingen unbemerkt nach Hause, was die Eltern in Floridsdorf in große Aufregung versetzte
    • Der Kindergartenbetreiber reagierte sofort mit Maßnahmen zur Sicherung und Gesprächen mit den Eltern, während die Kinder wohlbehalten blieben und weiterhin den Kindergarten besuchen
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