Wien

"Dreckige Sch..." – Wut-Lenker reißen Klima-Kleber weg

Bei der Gürtelblockade der Klima-Kleber am Aschermittwoch brannten Autofahrern alle Sicherungen durch. Sie gingen auf die Aktivisten los.

Roman Palman
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    Am Aschermittwoch kam es zu neuen Klima-Protesten durch die Letzte Generation in Wien.
    Am Aschermittwoch kam es zu neuen Klima-Protesten durch die Letzte Generation in Wien.
    Leserreporter

    Den 8. Werktag in Folge haben Klima-Kleber der "Letzten Generation" am Aschermittwoch gleich drei wichtige Pendlerrouten – Landstraßer Gürtel, Verteilerkreis Favoriten und Schönbrunner Schlossstraße – mitten im Wiener Frühverkehr komplett ausgestoppt.

    Die Nerven lagen auf allen Seiten blank, es kam es bei der Blockade am Gürtel ganz in der Nähe des Wiener Hauptbahnhofs sogar zu brutalen Übergriffen wütender Autofahrer. Gerade als sich die Aktivisten am Zebrastreifen festkleben wollten, stürmten zwei Männer heran.

    "Verpissts euch, ihr Hurensöhne"

    Mit Zornesröte im Gesicht entrissen sie den Blockierern die Transparente. Während sie eine Schimpftirade niederhageln ließen, packten sie auch Aktivisten und zerrten sie – begleitet von Protestrufen – gewaltsam von der Straße. "Ihr dreckigen Schwuchteln", schrie einer der Männer. Und: "Verpissts euch, ihr Hurensöhne", ist auf den folgenden Videoaufnahmen von Puls24 zu hören:

    Trotz der Eskalation setzte die "Letzte Generation" unbeirrt ihren Protest fort: "Besser als daheim sitzen und darauf warten, dass die Welt untergeht", so einer der Aktivisten zu Puls24. 

    Eine andere kritisierte die zahnlosen Klima-Maßnahmen der Regierung. Es gebe "kein anderes Mittel mehr", als sich anzukleben. Denn die vielen Proteste vor Ministerien in der Vergangenheit hätten überhaupt nichts bewirkt.

    Selbst Autofahrer, die nicht handgreiflich wurden, fanden die plötzliche Blockade vor ihrem Kühlergrill "richtig beschissen":  "Wenn die was bewirken wollen: Die können das gerne irgendwo anders bewirken", so ein Lenker, der deswegen einen Termin verpasste.

    Ein Biker beurteilte die ganze Aktion als "hirnrissig", weil nun eben die Autos während dem Staustehen Abgase ausstoßen würden. 

    "Geht's scheissn!"

    Am Verteilerkreis sorgte die "Letzte Generation" selbst für einen Eklat. Wie schon ihre Mitstreiter Dienstagmorgen hatte die als "Klima-Shakira" bekannt gewordene Anja Windl zusammen mit einem weiteren Aktivisten "grünes Öl" auf der Fahrbahn des Verteilerkreises verschüttet und skandiert: "Wie ölige Fossilpolitik unseren Weg in die Zukunft unpassierbar macht, ist damit auch diese Straße unbefahrbar."

    Für die 25-Jährige wurde die Aktion gleich zum doppelten Ausrutscher. Denn nicht nur, dass sie sich damit den Zorn vieler auf sich zog, als die Polizei sie von der Fahrbahn zog, schlitterte sie auf dem eben ausgegossenen Öl über den Asphalt:

    Und: die Sache dürfte für die 25-Jährige und ihren Öl-Komplizen auch ein juristisches Nachspiel haben. "Am Verteilerkreis wurde erneut Öl verschüttet – dies wird gemäß §89 StGB (Verdacht der Gefährdung der körperlichen Sicherheit) zur Anzeige gebracht", meldet die Wiener Polizei nach der Auflösung der Blockaden.

    Im Falle einer Verurteilung nach diesem Paragraphen drohen Windl bis zu drei Monate Haft. Hier weiterlesen >>

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