Burgenland

Doskozil lässt NovaRock-Halle für Flüchtlinge räumen

Nach einem "Ukraine-Gipfel" Dienstagnachmittag präsentierte Burgenlands Landeschef Hans Peter Doskozil ein Maßnahmenpaket. "Heute" hat die Details.

Heute Redaktion
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Hans Peter Doskozil
Hans Peter Doskozil
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

Im Jahr 2015 begann die politische Karriere von Hans Peter Doskozil. Damals war er Landespolizeidirektor im Burgenland und managte die Flüchtlingsbewegung menschlich und professionell. Auch, wenn die Dimension derzeit noch nicht abschätzbar ist, sieht er sich als Landeshauptmann des Burgenlands nun – sieben Jahre später – mit einer ähnlichen Situation konfrontiert – und bereitet sich intensiv auf das Ankommen von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine vor. Zu "Heute" sagt er: "Angesichts der sich zuspitzenden humanitären Situation in der Ukraine und der erwarteten Flüchtlingsbewegungen müssen wir rasch, koordiniert und professionell alle organisatorischen Maßnahmen treffen, die jetzt nötig sind."

Doskozil: "Bündelung aller Kräfte"

Wie viele Menschen nach Österreich flüchten werden, sei derzeit noch völlig unklar ist, sagt Doskozil. Laut den Informationen des SP-Landeschefs seien über 80.000 Menschen aus der Ukraine in Ungarn, mehr als 50.000 in der Slowakei – und keiner wisse, so der Landeshauptmann, welche Menschenmengen sich aus Kiew noch bewegen werden, wenn sich die Hoffnung auf einen humanitären Korridor erfülle. "Es geht jetzt um die Bündelung aller Kräfte und um eine optimale Abstimmung. Dafür wurden mit heutigem Tag sofort Führungskräfte aus dem Landesdienst abgestellt, die sich ausschließlich um diese Aufgaben kümmern – um Koordination, Transport, Liegenschaften oder die Versorgung von Geflüchteten in Abstimmung mit den Einsatzorganisationen."

NovaRock-Halle wird geräumt

Vorrangig sei jetzt die Vorbereitung darauf, ankommende Menschen zu versorgen und unterzubringen, betonte Doskozil Dienstagabend: "Unsere Hauptaufgabe ist die Organisation von Unterkünften und die zentrale Steuerung ab Nickelsdorf. Dort wird in Abstimmung mit Ewald Tatar die NovaRock-Halle als erstes Sammelquartier für den aktuellen Bedarf derzeit bereits geräumt und vorbereitet – wofür ich ihm sehr dankbar bin. Weitere Quartiere im Bereich des Landes und der Holding werden derzeit erhoben. Wir können auf jeden Fall einige hundert Betten gleich gewährleisten.“ Darüber hinaus werden größere Unterkünfte wie Hallen oder nicht genutzte Beherbungsbetriebe für den Bedarfsfall "optioniert", so Doskozil weiter.

"Hilfsbereitschaft der Burgenländer enorm"

Das Burgenland werde seine langjährige Erfahrung mit derartigen Situationen nutzen und einen wesentlichen Beitrag zur Hilfe leisten. "Unser Bundesland hat in den letzten Jahrzehnten eine große Tradition der Hilfsbereitschaft bei internationalen Krisen bewiesen, die wir auch diesmal hochhalten werden. Die Hilfsbereitschaft der Burgenländerinnen und Burgenländer, das zeigt sich auf allen Ebenen, ist enorm. Diese Kräfte gilt es jetzt zu bündeln. Die Bevölkerung, die Einsatzorganisationen, die Institutionen werden an einem Strang ziehen, um humanitäre Unterstützung im größtmöglichen Ausmaß zu leisten", verspricht Doskozil.

Hilfsgüter bei Feuerwehren abgeben

Nun werde eine Logistik zur Sammlung von Hilfsgütern aufgebaut, sagt der Landeschef: "Natürlich wollen wir den Menschen auch vor Ort helfen. Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung ist hoch. Wir werden das jetzt strukturieren und organisieren, dabei auch eng mit den Feuerwehren zusammenarbeiten. Wichtig ist, dass nur benötigte Hilfsgüter gesammelt werden." Vorgesehen sei, dass Hilfsgüter bei den örtlichen Feuerwehren abgegeben werden können. Von dort sollen sie über die Feuerwehren an die Bezirkskommanden geliefert werden. Das Land werde dann für die Transportlogistik sorgen, um die Hilfsgüter zu einer Sammelstelle im slowakischen Kosice zu bringen.

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