10 Cent netto
Doskozil führt fixen Strompreis für 20 Jahre ein
Mit einer burgenlandweiten Energiegemeinschaft will der SPÖ-Landeshauptmann den Preis am Strommarkt für 20 Jahre deckeln und Erneuerbare ausbauen.
Strom für 10 Cent netto pro Kilowattstunde und das 20 Jahre lang! Mit einer neuen Energiegemeinschaft will der SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil die Menschen im Burgenland entlasten.
Für Mitglieder des "Fanclub Burgenland Energieunabhängig" soll es Strom ab kommendem Jahr zum Fixpreis geben. "Während die Strompreisbremse auf Bundesebene ausläuft, bauen wir die dauerhafte Strompreisbremse Burgenland auf", erklärte der SPÖ-Landesboss am Freitag auf einer Pressekonferenz.
Jahresverbrauch bis zu 100.000 Kilowattstunden
Ausgerichtet ist die Energiegemeinschaft auf Haushalte, Unternehmen, Gemeinden und Vereine bis 100.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch. Der Strom dafür stammt aus burgenländischen Wind- und PV-Anlagen. Ziel sei es, Kosten zu sparen, die Umwelt zu schützen und die Energieversorgung gemeinschaftlich zu organisieren, heißt es am Freitag in einer Aussendung.
Geht es nach Doskozil, bleibt der Fixpreis die nächsten 20 Jahre gleich – eine Anpassung an den Index soll es währenddessen nicht geben. Die Belieferung für den "Fanclub" startet am 1. Jänner 2025 – also rund zwei Wochen vor der Landtagswahl am 19. Jänner. Eine Bindung gibt es nicht, sodass Mitglieder die Energiegemeinschaft jederzeit wieder verlassen können.
Auch Fahrerinnen und Fahrer von E-Autos sollen davon profitieren. Denn der Fixpreis gilt auch an allen Ladesäulen der Energie Burgenland. "Damit kosten 100 Kilometer Reichweite nur noch 3,50 Euro", erklärt Burgenlands SPÖ-Klubobmann Roland Fürst. Für Mitglieder ist es außerdem möglich, Strom aus privaten PV-Anlage einzuspeisen – ebenfalls zum fixen Preis von 7 Cent pro Kilowattstunde.
ÖVP vergleicht Doskozil mit Haider
Aus der Opposition kommt Kritik an dem Vorhaben. Die ÖVP bezeichnet die Energiegemeinschaft "als verspätete und unrealistische Reaktion auf die Energiepreisentwicklung". Das Versprechen eines fixen Tarifs auf 20 Jahre sei unseriös, weil niemand voraussagen könne, wie sich die Einkaufspreise für Energie in dieser Zeit entwickeln, erklärt ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz am Freitag in einer Aussendung.
Sagartz sieht darin ein "Wahlzuckerl". Doskozils Energie-Plan erinnere ihn an Jörg Haider, der Sprit mit Steuergeld subventionierte. "Was wir hier erleben, ist nichts anderes: teure Wahlgeschenke, die am Ende die Burgenländer selbst bezahlen", kritisiert der ÖVP-Landesparteiobmann.
Auf den Punkt gebracht
- Der SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil plant, den Strompreis im Burgenland für 20 Jahre auf 10 Cent netto pro Kilowattstunde zu deckeln und eine Energiegemeinschaft zu gründen, um erneuerbare Energien auszubauen
- Die Opposition kritisiert das Vorhaben als unrealistisch und wirft Doskozil vor, teure Wahlgeschenke zu verteilen