Fussball
Dorfmeister sind im Rapid-Präsidium die Hände gebunden
Michaela Dorfmeister sitzt im Rapid-Präsidium, kann aber nicht zur Tat schreiten. Das Coronavirus hindert sie dabei, ihre Ideen umzusetzen.
Vor einem Jahr wurde Martin Bruckner zum neuen Rapid-Präsidenten gewählt. Zu seinem "Stab" zählt auch Michaela Dorfmeister, die als Ski-Profi zwei olympische Gold-Medaillen erobert hat.
Doch was genau macht die 47-Jährige eigentlich im grün-weißen Präsidium? Auf "Sky" klärt sie auf. "Vorerst einmal hätte ich mich ins Training einbringen sollen, egal ob im mentalen Bereich oder speziell in der Ernährung, im Tagesablauf", erzählt Dorfmeister. "Leider ist mir dann Corona in die Quere gekommen. Dadurch, dass die Spieler dann alle in einer Blase waren, wo wir nicht wirklich zu den Sportlern Kontakt aufnehmen haben können. Jetzt ist die Distanz gleich wie vorher, bevor ich ins Präsidium gekommen bin. Es ist ein bisschen schade, weil ich natürlich schon auch meine Position im Präsidium rechtfertigen möchte. Momentan ist es extrem schwierig, weil du mit niemandem Gespräche führen kannst, du kannst dich mit niemandem treffen, du kannst beim Training nicht dabei sein. Somit bin ich in dieser Situation fast ein wenig ausgeknockt."
"Mehr Rücksicht auf mentalen Bereich"
Dorfmeister wüsste, wo sie den Hebel ansetzt. "Ich glaube, dass man noch besser werden kann, wenn man auf die Einzelfaktoren wie Reha, den mentalen Bereich Rücksicht nimmt. Der Erfolg besteht aus sehr vielen Puzzlesteinen und wenn dann nicht alle Puzzlesteine passen, dann wir es schwierig, die Besten zu schlagen. Genau das wäre ja unser Ziel, in der Tabelle wieder einmal ganz oben zu stehen."
Dass Rapid in absehbarer Zeit – sprich in der laufenden Saison – Serienmeister Salzburg abfängt, glaubt die Niederösterreicherin nicht. "Ich denke, es wird schon noch eine Zeit dauern, dass wir auch Salzburg schlagen können. Wir können sie zwar schlagen, aber auf Dauer wird es momentan schon noch ein bisschen schwierig."
"Kann nur als Laie sprechen"
Die einstige Speed-Spezialistin geht ins Detail. "Vielleicht gibt es noch ein paar Ungereimtheiten bei der Passgenauigkeit, ein bisschen die Ideen fehlen mir noch beim Spiel. Aber da will ich mich gar nicht so viel einbringen. Da sagt man ja immer, dass sich die Frauen nicht auskennen, da halte ich mich lieber ein bisschen raus. Ich glaube schon, dass ich über die Zeit hinweg ein gewisses Auge bekommen habe, aber nichts gegen unsere Spezialisten, die da am Werken sind. Ich kann da nur, unter Anführungszeichen, als Frau und als Laie sprechen."