Österreich

Wer "Heil Hitler" auf Auto schreibt, ist kein Nazi

Heute Redaktion
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Der mutmaßliche Täter: Er fuhr mit der Aufschrift "Heil Hitler" auf seinem Wagen durch Graz.
Der mutmaßliche Täter: Er fuhr mit der Aufschrift "Heil Hitler" auf seinem Wagen durch Graz.
Bild: Polizei

Nach den tödlichen Schüssen auf seine Nachbarn ist Friedrich F. (66) weiterhin flüchtig. Er fühlt sich als Opfer der Justiz – dabei zeigte er ihr die lange Nase.

Seit seiner mörderischen Attacke auf zwei Nachbarn am Sonntag in Stiwoll (Steiermark) ist Friedrich F. (66) spurlos verschwunden. Der Bienenzüchter fühlte sich in einem langen Streit um Wegerechte von seinen Opfern ausgetrickst.

Grenzenlos deshalb auch sein Hass auf Justiz und Behörden. Am Montag fand die Polizei den Fluchtwagen des Killers nahe dem Tatort. Der Kleinbus ist amtsbekannt. Denn Friedrich F. war mit der Aufschrift "Heil Hitler" darauf durch Graz gefahren. Vor Gericht musste er deshalb nicht.

"Keine Wiederbetätigung"

Denn "der Beschuldigte konnte glaubhaft machen, dass er mit dem Plakat nur auf Missstände in der Justiz aufmerksam machen wollte, die NS-Methoden gleichen", erklärt Staatsanwalt Christian Kroschl: "Ein NS-Wiederbetätigungsvorsatz war ihm nicht nachweisbar."

Auch Ermittlungen wegen Drohungen wurden eingestellt. Denn ein Psycho-Gutachter befand Friedrich F. als "schuldunfähig" – und "nicht gefährlich".

Friedrich F. soll am Sonntagvormittag drei Personen mit einer Langwaffe angeschossen haben. Zwei (65 und 64) davon sind bereits verstorben. Eine Frau (48) ist schwer verletzt und wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Verdächtige befindet sich auf der Flucht und wird dringend von der Polizei gesucht.

(red)