Kryptische Andeutung

Doping-Wirbel um Sinner – jetzt spricht Ex-Physio

Nach dem Doping-Fall rund um Jannik Sinner meldet sich nun sein ehemaliger Physiotherapeut zu Wort. Er soll den Tennis-Star kontaminiert haben.

Sport Heute
Doping-Wirbel um Sinner – jetzt spricht Ex-Physio
Nach der Doping-Aufregung rund um Jannik Sinner meldet sich nun sein ehemaliger Physiotherapeut Giacomo Naldi (links) zu Wort.
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Zwei positive Doping-Test gab Sinner, der Weltranglisten-Erste im Tennis, im März rund um das Masters-Turnier in Indian Wells ab. Diese blieben lange geheim. Denn Sinner ging gegen von der International Tennis Integrity Agency (ITIA) verhängte vorübergehende Sperren vor. Ein Londoner Gericht hatte Sinner kurz vor den US Open, die der Südtiroler dann gewann, freigesprochen. Mittlerweile legte allerdings die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) Beschwerde ein, der Fall wird vor dem Sportgerichtshof CAS verhandelt.

Bei den zwei Dopingtests wurde das anabole Steroid Clostebol in geringen Mengen nachgewiesen. Sinner hatte vor Gericht argumentiert, durch seinen Physiotherapeuten Giacomo Naldi kontaminiert worden zu sein. Der habe eine Schnittverletzung am Finger mit einem Wundspray behandelt, der das verbotene Steroid beinhält. Naldi habe danach Sinner behandelt, so sei Clostebol über die Haut in Sinners Körper gekommen, argumentierte der Tennis-Star. Eine Version, die auch das Gericht glaubte und den Südtiroler freisprach. Ausgestanden ist der Fall aber noch lange nicht.

Andeutungen des Physios

Naldi ist derweil nicht mehr an der Seite Sinners. Der Physiotherapeut musste genauso wie Athletiktrainer Umberto Ferrara gehen. Naldi habe von Ferrara den Spray zur Wundbehandlung erhalten, hieß es.

Der Physiotherapeut will nun aber nicht als der Alleinschuldige dastehen, wie er der italienischen Zeitung "La Stampa" erzählte. "Ich hoffe, dass ich früher oder später sagen kann, was passiert ist, um ein Gesamtbild zu geben. So, wie die Geschichte in der breiten Öffentlichkeit interpretiert wurde, sieht es aus, als ob es nur mein Fehler war. Aber das ist nicht der Fall – wie jeder, der das Urteil gelesen hat, auch weiß", meinte der ehemalige Sinner-Betreuer.

Was Naldi mit dieser kryptischen Andeutung meinte, ließ er allerdings offen. "Es tut mir sehr leid, aber mehr kann ich nicht sagen, weil es leider noch nicht vorbei ist", so der ehemalige Sinner-Betreuer.

Auf den Punkt gebracht

  • Jannik Sinner, der Weltranglisten-Erste im Tennis, wurde nach zwei positiven Dopingtests freigesprochen, da er argumentierte, durch seinen Physiotherapeuten Giacomo Naldi kontaminiert worden zu sein
  • Naldi, der nicht als Alleinschuldiger dastehen möchte, deutete an, dass die gesamte Geschichte noch nicht vollständig erzählt sei, ohne jedoch weitere Details preiszugeben
red
Akt.
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