Star wurde gesperrt

Doping-Aufreger: Sinner-Betreuer bricht sein Schweigen

Seit Februar sitzt Jannik Sinner eine dreimonatige Dopingsperre ab. Mittlerweile meldete sich der Ex-Betreuer des Tennis-Giganten zu Wort.
Sport Heute
04.04.2025, 12:04

Sinner hatte sich im Februar mit der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA auf eine dreimonatige Dopingsperre geeinigt. Diese verhindert aktuell, dass der Südtiroler Turniere bestreitet. Am 4. Mai und damit rechtzeitig vor dem zweiten Grand Slam des Jahres, den French Open, endet die Dopingsperre schließlich. Der Australian-Open-Sieger 2025 darf also in Roland Garros aufschlagen.

Die Doping-Causa, die nun schon rund ein Jahr über Sinner schwebt, ist damit endgültig erledigt. Beim Weltranglisten-Ersten war im Frühjahr 2024, rund um das Masters-Turnier in Indian Wells, bei zwei Tests das verbotene anabole Steroid Clostebol nachgewiesen worden. In einem Gerichtsverfahren war Sinner im August 2024 vorläufig freigesprochen worden, nachdem der Tennis-Star stets bestritt, wissentlich gedopt zu haben. Die WADA ging gegen den Freispruch letztendlich vor.

Fitnesscoach packt aus

Sinner erklärte stets, sein Physiotherapeut Giacomo Naldi habe ihn während einer Massage kontaminiert. Naldi habe eine Schnittwunde am Finger mit einem Spray behandelt, der den verbotenen Stoff enthält. Diesen Spray habe der Physiotherapeut von Fitnesscoach Umberto Ferrara erhalten. Sinner trennte sich in der Folge von beiden, sprach von Vertrauensverlust.

Nun meldete sich erstmals Ferrara, der mittlerweile für Matteo Berrettini tätig ist, zu Wort. Er hatte schließlich den Spray gekauft und an Naldi weitergegeben. "Ich verwende ihn seit Jahren, da er mir von einem Facharzt als unterstützendes Medikament für eine chronische Erkrankung verschrieben wurde", erklärte Ferrara nun in der "Gazzetta dello Sport". Ihm sei der Doping-Inhaltsstoff des Sprays "vollkommen bewusst" gewesen. "Ich habe es mit äußerster Sorgfalt in meiner persönlichen Toilettetasche aufbewahrt", betonte der Fitnesscoach.

"Verbindung war sofort klar"

"Ich habe Naldi nichts gegeben, sondern lediglich die Verwendung des Sprays empfohlen. Er hatte eine Schnittwunde am Finger, die nicht heilte, seine Arbeit erschwerte. Ich habe Naldi sehr deutlich über das Produkt informiert und klargestellt, dass es unter keinen Umständen mit Jannik in Kontakt kommen dürfe. Deshalb habe ich die Nutzung des Sprays ausschließlich in meinem privaten Badezimmer erlaubt", erklärte der Fitnesscoach weiter.

Der Positiv-Test sei schließlich ein Schock gewesen. "Als ich von Clostebol hörte, war die Verbindung sofort klar. Wir haben die Schritte, die zur Kontamination geführt haben, in wenigen Stunden rekonstruiert. Ich habe die Beweise für den Kauf des Sprays in einer Apotheke in Bologna vorgelegt", erzählte Ferrara weiter. Trotzdem ist für den Fitnesscoach klar: "Mit dem Wissen von heute ist es einfach zu sagen, dass ich es nicht noch einmal so machen würde. Ich würde nicht mehr auf das Verhalten anderer vertrauen. Mich hat es geschmerzt, wie oberflächlich, sogar böswillig, manche meine Rolle in der Angelegenheit gesehen haben", sagte Sinners ehemaliger Fitnesstrainer.

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