Nicht schuldfähig

Donauinsel-Feuerteufel kam mit Bruder zum Prozess

Nach der Brandserie auf der "Sunken City" musste sich ein 47-jähriger Mann in Wien vor Gericht verantworten. Er gilt als nicht zurechnungsfähig.

Wien Heute
Donauinsel-Feuerteufel kam mit Bruder zum Prozess
Anwalt Peter Philipp verteidigte den 47-Jährigen, der an Intelligenzminderung und einer Persönlichkeitsstörung leidet.
Sabine Hertel

Dem Angeklagten wird eine mittelgradige Intelligenzminderung und eine schwerwiegende und nachhaltige Persönlichkeitsstörung attestiert. Er ist daher weder zurechnungs- noch schuldfähig.

Erster Versuch scheiterte

Der Mann wird laut "APA" daher in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen, wo man sich rund um die Uhr um ihn kümmern wird. Außerdem bekommt er Bewährungshilfe. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Der 47-Jährige hatte im März 2023 versucht, ein Lokal im Bereich der "Sunken City" auf Donauinsel anzuzünden, in dem er Tücher mit einer entzündlichen Flüssigkeit tränkte und sie in Brand steckte. Dabei entstand glücklicherweise kein Feuer. Anders war das im Jänner 2024, als er die Wände und den Boden eines weiteren Lokals mit brennbarer Flüssigkeit beschmierte und anzündete. Das Lokal brannte ab, der Schaden beträgt 200.000 Euro.

Angeklagter nahm Medikamente nicht regelmäßig

Der 47-Jährige war nicht alleine vor Gericht, neben dem Anwalt war auch sein Bruder als Erwachsenenvertreter vor Ort. Trotzdem sagte der Angeklagte aus, etwa dass er "Angst vor Feuer" habe und "Das mach ich nie wieder, das war ein großer Fehler", wie ihn die "APA" zitiert.

Bilderstrecke: Rauchsäule über Wien – bekanntes Lokal in Vollbrand

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    Rauchsäule über Wien am frühen Freitag!
    Rauchsäule über Wien am frühen Freitag!
    Leserreporter

    Laut der psychiatrischen Sachverständiger im Prozess sei die Betreuung des Angeklagten etwas auf der Strecke geblieben. Er wohnte zwar in einer betreuten WG, dort achtete aber offenbar niemand darauf, ob er seine Medikamente regelmäßig nahm. Auch habe er Schwierigkeiten mit einer anderen Klientin gehabt.

    Überwachungskameras überführten Mann

    Die Brandstiftung bezeichnete die Sachverständige als "völlig entgleistes Problemlösungsverhalten", und als einen "Hilfeschrei". Er konnte seine Gefühle nicht anders ausdrücken und auch nicht lösen.

    Die Polizei war dem 47-Jährigen auf die Spur gekommen, nachdem sie Material aus Überwachungskameras gesichtet hatte. Zwischendurch gab es auch den Verdacht, dass der Mann auch für bereits länger zurückliegende Brände auf der "Sunken City" verantwortlich sein könnte, das konnte aber nicht mit Sicherheit ermittelt werden.

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      Thomas Lenger

      Auf den Punkt gebracht

      • Ein 47-jähriger Mann musste sich für Brandstiftung auf der "Sunken City" vor Gericht verantworten, wurde jedoch aufgrund seiner nicht zurechnungsfähigen und schwerwiegenden Persönlichkeitsstörung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen
      • Er hatte versucht, ein Lokal anzuzünden, wobei ein Brand entstand und ein Schaden von 200.000 Euro verursacht wurde
      • Die psychiatrische Sachverständige bezeichnete die Brandstiftung als "völlig entgleistes Problemlösungsverhalten" und "Hilfeschrei"
      • Die Polizei identifizierte den Täter mithilfe von Überwachungskameramaterial, und es gab auch den Verdacht, dass er für frühere Brände auf der "Sunken City" verantwortlich sein könnte, was jedoch nicht bestätigt werden konnte
      red
      Akt.