FPÖ: "Müssen solidarisch sein"
Donau-Querung bei Mautern: Das sind die neuen Pläne
Die historische Brücke zwischen Krems und Mautern muss saniert werden. Es ist ein notwendiges Mammutprojekt, das auf viel Gegenwind stößt.
Streit um historisches Bauwerk. Vor 129 Jahren wurde die Donaubrücke zwischen Mautern und Krems nach zweijähriger Bauzeit eröffnet. Nun muss sie für notwendige Sanierungsarbeiten gesperrt werden. Das Großprojekt, das für die Jahre 2026 bis 2029 angesetzt ist, bringt einen großen Planungsaufwand und hohe Kosten mit sich. Schon jetzt, knapp 1,5 Jahre vor Baustart, gehen wegen des Projekts in den betroffenen Städten die Wogen hoch.
Gegenüber "Heute" erklärte der zuständige FPÖ-Landesrat und Landes-Vize Udo Landbauer nun, wie es rund um die Donau-Querung weitergehen soll. Thema war etwa die mittlerweile verworfene Zwei-Brücken-Lösung zu der die Neos in Mautern und Krems kürzlich eine Petition starteten – "Heute" berichtete.
Mobilitätskonzept im September
Ob der Unmut in den betroffenen Gemeinden verstanden würde, beantwortete Landbauer folgendermaßen: "Natürlich können wir einen gewissen Unmut und vor allem die Sorgen der Anrainer, Gastronomen, Eltern und Pendler nachvollziehen", so Landbauer. Spätestens im September soll deshalb mit den Bürgermeistern ein Mobilitätskonzept für den Zeitraum der Sperre vorgelegt und dann auch die exakten Details präsentiert werden.
Dabei könnte es sich beispielsweise um eine Lösung mittels Fährbetrieb handeln. Die Tages-Kapazität soll bei 10.000 Personen und 7.000 Fahrrädern oder 500 Traktoren liegen. Die möglichen Kosten für einen solchen Fährbetrieb könnten aktuell noch nicht genau abgeschätzt werden. Der aufzuwendende Betrag soll jedenfalls nur ein Viertel bis ein Drittel der Kosten einer Ersatzbrücke betragen.
Kosten, Denkmalschutz und Weltkulturerbe
Die größten Probleme bei der ursprünglich angedachten Zwei-Brücken-Lösung seien neben der hohen Kosten, auch der Denkmalschutz und der Status als Weltkulturerbe im betroffenen Bereich. Was die Kosten betrifft, sei eine zweite Brücke deshalb keine sinnvolle Lösung, da die historische, unter Denkmalschutz stehende Mauternerbrücke ohnehin saniert werden müsste. Auch wenn man diese nur für Fuß- und Radverkehr öffnet.
Denn die Brücke ist nach ihrem fast 130-jährigen Bestehen mittlerweile so baufällig, dass die Sanierung einem Teil-Neubau gleichkomme. Dabei geht es insbesondere um die Sicherheit der Bevölkerung: Auch bei einer Sanierung für Fuß- und Radverkehr werden die Baumaßnahmen dahingehend berechnet, geplant und umgesetzt, dass die Brückenpfeiler wieder einem Schiffsanprall standhalten könnten. Deshalb sei es vollkommen egal, ob die Brücke auch für den Auto- und Schwerverkehr saniert würde oder nicht – die Maßnahmen seien so oder so umzusetzen.
Hinzu kämen sehr hohe Kosten für eine Ersatzbrücke, die nach drei Jahren wieder abgerissen würde. Für Landbauer kein sinnvolles Unterfangen, denn man müsse hier auch "solidarisch" denken und handeln: "35 Millionen Euro für ein Provisorium in Mautern bedeutet auch, dass wir dafür ein anderes – vermutlich dauerhaftes – Projekt nicht umsetzen können", so Landbauer gegenüber.
Zusätzlich dürfe die Ersatzbrücke auch gar nicht gebaut werden, da das Landschaftsbild in Krems und Mautern unter dem Provisorium leiden würde. Das ergebe sich auch aus den Vorgaben des Bundesdenkmalamtes und der UNESCO, denn der dortige Anblick von Donau, Krems und der Wachau ist anerkanntes UNESCO-Weltkulturerbe.
Auf den Punkt gebracht
- Die historische Donaubrücke zwischen Mautern und Krems muss saniert werden, was auf Widerstand stößt
- Die FPÖ plant, die Brücke während der Sanierung zu sperren und ein Mobilitätskonzept vorzulegen, das möglicherweise einen Fährbetrieb beinhaltet
- Eine Zwei-Brücken-Lösung wurde verworfen, da die Kosten, der Denkmalschutz und der Status als Weltkulturerbe Probleme darstellen
- Die Sanierung ist notwendig, da die Brücke baufällig ist und die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet werden muss
- Eine Ersatzbrücke wäre aufgrund hoher Kosten und Beeinträchtigung des Landschaftsbildes keine sinnvolle Lösung
- Landbauer betont die Notwendigkeit, solidarisch zu handeln und andere Projekte nicht zu gefährden