Sieg in Schweden! Endlich wieder großes Tennis von Thiem

Krimi in Bastad! Dominic Thiem gewinnt in der ersten Runde des ATP-250ers gegen den Finnen Emil Ruusuvuori in drei Sätzen. Damit zieht der Lichtenwörther bei den Swedish Open ins Achtelfinale ein.

Es ist der erst zweite Sieg des Österreichers seit der langen Verletzungspause und dem mühsamen Comeback. Erst vergangene Woche gewann Thiem in Salzburg gegen einen Qualifikanten nach 419 Tagen ohne Erfolgserlebnis. Es folgte die Achtelfinal-Niederlage gegen den Argentinier Facundo Bagnis.

Marathon-Sieg

Jetzt der nächste und wichtige Schritt zurück! Thiem geht im ersten Satz mit 3:6 unter, spielt kein gutes Tennis. Wie zuletzt häufig, leistet er sich zu viele Eigenfehler, die der gut spielende Kontrahent ausnützt. Dann ist die ehemalige Nummer 3 der Welt plötzlich wie ausgewechselt. Thiem gelingt ein frühes Break, das ihn beflügelt. Der Niederösterreicher überrollt den Finnen förmlich mit 6:1.

Im Entscheidungssatz gerät Thiem zunächst ins Hintertreffen, kassiert das Re-Break. Doch Thiem kämpft sich zurück, gleicht in Breaks aus, geht sogar in Führung. Ruusuvuori erweist sich als harte Nuss, die Thiem alles abverlangt. Er muss ins Tie-Break, behält dort die Nerven. Thiem lässt seinen Gegner im Tie-Break von 5:2 auf 5:5 wieder zurückkommen, verwertet dann aber seinen ersten Matchball zum 7:5.

Im Achtelfinale trifft Thiem auf den Spanier Roberto Bautista Agut.

Thiem atmet auf

Der sichtlich erleichterte Tennis-Star sagt auf dem Court: "Es war sehr schwierig. Ich hatte keinen guten Start. Ich hatte jetzt eine lange Phase mit vielen Niederlagen. Ich bin glücklich. Es war eine lange Zeit. Der letzte Sieg auf der Tour war in Rom 2021 – es fühlt sich inzwischen wie eine neue Welt an. Vieles hat sich auch in meinem Team getan. Es war eine gute Lernphase, auch im Leben generell."

Thiem lässt das Publikum jubeln: "Ich liebe Schweden, Skandinavien. Ich liebe das Jahr. Ich hatte auch ein schräges Erlebnis. Ich musste in der Nacht aufs Klo und war überrascht, dass hier die Sonne nie untergeht."

Thiem setzt sich in der entscheidenden Phase mit teils grandiosen Schlägen durch. Er lässt nicht nur ein Mal aufblitzen: Thiem hat das Tennisspielen nicht verlernt. Die Vorhand macht auch nach der Handgelenksverletzung wieder das, was sie soll. Damit bestätigt der Weltklassespieler seine Eindrücke aus dem Training. Auch die körperliche Verfassung wird immer besser. Immerhin gewinnt Thiem gegen Ruusuvuori einen kleinen Tennis-Marathon über mehr als zweieinhalb Stunden.