Welt
Dolmetscherin bricht bei Selenski-Rede in Tränen aus
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bleibt in Kiew und will weiterhin gegen den Angriffskrieg von Russland kämpfen und wirbt um Hilfe.
Der Krieg in der Ukraine lässt fast niemanden kalt. Stündlich erfahren die Menschen in Osteuropa neuerlich Leid, in den Straßen der Hauptstadt Kiew wird mittlerweile heftig geschossen – die Stadt ist nun endgültig hart umkämpft. Mittendrin in Kiew ist noch immer der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich weigert die Stadt zu verlassen.
Selenksyj an UNO: "Schließt Russland aus"
In einer Rede wandte sich der Regierungschef des angegriffenen Landes wieder an seine Bevölkerung. Dabei sprach Selenskyj davon, dass er bereits im ständigen Austausch mit der internationalen Gemeinschaft sei, die der Ukraine Hilfe zusicherte. Er habe auch mit dem UNO-Generalsekretär Antonio Guterres darüber gesprochen, Russland aus den Vereinten Nationen auszuschließen.
Direkt an Russland und dessen Präsident Vladimir Putin gerichtet, sprach Selenskyj von einem Völkermord: "Das was Russland in der Ukraine veranstaltet ist ein Genozid“. Russland befände sich auf "dem Weg des Bösen", so der ehemalige Schauspieler, der nun im Visier mehrerer russischer Tötungstruppen sein könnte.
Selenskyj appelliert an sein Volk
Als Selenskyj sich direkt an sein Volk wendet, wird für die Übersetzerin zu viel. Nachdem der Politiker sagte, die Ukrainer würden ganz genau wissen, wofür sie kämpfen, versagt der Dolmetscherin die Stimme, daraufhin hört man nur noch ein Schluchzen. Mit gebrochener Stimme entschuldigt sie sich schließlich dafür, dass sie die Botschaft nicht fertig übersetzen konnte.
Auf Twitter kündigte Selenskyj weitere Schritte an. Demnach würde die Ukraine eine Klage gegen Russland vor dem internationalen Gericht für Kriegsverbrechen in Den Haag einbringen. "Russland muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden, dass es den Begriff des Völkermords manipuliert hat, um eine Aggression zu rechtfertigen. Wir fordern eine dringende Entscheidung, die Russland anweist, die militärischen Aktivitäten jetzt einzustellen, und erwarten, dass die Gerichtsverfahren nächste Woche beginnen“, so Selenskyj.
"Brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit"
Zuletzt wurde bekannt, dass Selenskyj von den USA angeboten wurde, aus dem Krisengebiet evakuiert zu werden. Der ukrainische Präsident habe das Angebot aber mit den Worten abgelehnt: "Der Kampf ist hier; ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit".