Niederösterreich
Doch kein Aus! Wackelnde AMS-Projekte bleiben erhalten
Jene drei Projekte für Langzeitarbeitslose, die eigentlich eingestellt werden sollten, bleiben doch erhalten. Das verkündete jetzt die AMS NÖ-Chefin.
Großes Durchatmen bei den rund 30 Sozialen Unternehmen in Niederösterreich. Wie berichtet, überarbeitete das Arbeitsmarktservice Niederösterreich in den letzten Monaten die Förderstrategie, finanzielle Mittel für Langzeitsarbeitlosen-Projekte sollten in Regionen mit erhöhtem Bedarf umgelagert werden – alles dazu hier.
Arbeitsrücklage aufgelöst
Bis vor Kurzem war deshalb geplant, die Job-Projekte "Eibetex" in Waidhofen/Thaya, "J.O.B." in Waidhofen an der Ybbs sowie ein drittes Langzeitarbeitslosen-Projekt, mit dem bis zuletzt Verhandlungen geführt wurden, einzustellen.
„Eine Schließung dieser Einrichtungen ist damit vom Tisch.“
Auf Bundesebene wurde in der Zwischenzeit "einmalig eine Arbeitsrücklage aufgelöst", wie es nun seitens des AMS NÖ heißt. Man habe nun also mehr finanziellen Spielraum. Und das wiederum heißt: Alles auf Anfang.
Jene drei Projekte, die von einer Schließung betroffen waren, würden nun bis zumindest September 2024 weiterfinanziert. "Eine Schließung dieser Einrichtungen ist damit vom Tisch. Doch diese Zeit gilt es zu nutzen, um entsprechende Anpassungen an die Bedarfsentwicklung vorzunehmen", sagt dazu AMS NÖ-Chefin Sandra Kern. Auch nach der Neuausrichtung soll dann laut neuestem Plan weiter gefördert werden.
Arbeitslosigkeit soll steigen
Denn: Leichter wird es am Arbeitsmarkt nicht werden. Wirtschaftsexperten gehen im Jahr 2024 von einer leicht steigenden Arbeitslosigkeit aus. "Trotz steigender Arbeitslosigkeit wird die starke Arbeitskräftenachfrage weiter anhalten. Die zentrale Ursache dafür ist der demographische Wandel: Babyboomer gehen verstärkt in Pension und weniger Jüngere rücken nach. Gleichzeitig passen Arbeitskräfteangebot und -nachfrage nicht immer zusammen. Wir werden daher unserem Motto 'Für jede und jeden Jobsuchende_n haben wir ein Angebot – eine freie Stelle oder eine Förderung' im kommenden Jahr treu bleiben", sagt die AMS NÖ-Chefin.
„Vielen, die sich in den letzten Wochen so intensiv für die Fortführung eingesetzt haben, fällt damit ein Stein vom Herzen.“
Seitens der ÖVP zeigt man sich über das Umschwenken erleichtert. "Eibetex ist ein ganz wichtiges Projekt für die Region Waidhofen an der Thaya. Und das nicht nur für die Arbeitssuchenden – sondern auch für die vielen Menschen, die sich dort engagieren. Wie man jetzt hört, erfolgte vom AMS die Zusage, weiterhin Mittel zur Verfügung zu stellen und Eibetex bis Ende September 2024 ohne Abstriche fortzuführen. Das ist ein enorm wichtiger Schritt. Vielen, die sich in den letzten Wochen so intensiv für die Fortführung eingesetzt haben, fällt damit ein Stein vom Herzen", so Josef Ramharter, Bürgermeister von Waidhofen an der Thaya.
"Große Herausforderung"
Auch ÖVP-Arbeitsmarktsprecher René Lobner freut sich über die Zwischenlösung: "Jede und jeder sieht ein, dass wir eine Veränderung am Arbeitsmarkt erleben. Dass es immer öfter die große Herausforderung ist, die vielen offenen Stellen mit Fachkräften zu besetzen. Zeitgleich muss man aber auch dem Umstand Rechnung tragen, dass man manche Projekte nicht von heute auf morgen neu ausrichten kann. Dazu braucht es Zeit. Und diese Zeit wurde nun, wie man hört, nicht nur Eibetex, sondern allen betroffenen Arbeitsmarktprojekten in Niederösterreich gegeben. Danke allen Beteiligten für diese Lösung."