Am Mittwochabend ist ein neuer Leichtathletik-Stern aufgegangen. Roje Stona kürte sich zum Olympiasieger im Diskuswurf, brach fulminant den olympischen Rekord und wurde somit zum ersten nicht-europäischen Olympiasieger dieser Disziplin. Als sei das alles nicht genug, kündigte er wenig später an, über einen Sportart-Wechsel nachzudenken.
Laut eigenen Aussagen denkt der Jamaikaner über einen Wechsel in den lukrativen American Football nach. Bereits im März nahm der 25-Jährige an einem "NFL Pro Day" teil, und überzeugte dort, obwohl er davor noch nie auf einem Football-Feld gestanden hatte.
Daraufhin erhielt der frisch gebackene Olympiasieger eine Einladung zu einem Minicamp des NFL-Team Green Bay Packers. Sein Können durfte der Diskuswerfer auch bei den New Orleans Saints unter Beweis stellen. Einen Vertrag erhielt er dort nicht, wohl auch, weil sich Stona auf die olympischen Spiele vorbereiten wollte.
Mit einem Wurf über 70 Meter brach der Jamaikaner den olympischen Rekord im Diskuswurf in Paris. "Es ist ein ganz besonderer Abend. Es ist alles, was ich mir gewünscht habe, aber dass es nun tatsächlich passiert, ist ein sehr gutes Gefühl", sagte er im Siegerinterview.
Nach seinem Triumph meinte er angesprochen auf einen Sportartwechsel: "Ich muss darüber schlafen. Ich muss jetzt über vieles nachdenken und habe eine Menge Entscheidungen zu treffen."
Der Olympiasieger bemängelt die öffentliche Wahrnehmung seiner Sportart. Auch in der neuen Wettkampfserie "Grand Slam Track", die von Michael Johnson ins Leben gerufen wurde und ab 2025 startet, wird keine Wurfdisziplin vertreten sein. "Wenn man so etwas sieht, demotiviert es", meint Stona.
In der NFL könnte der Diskus-Olympiasieger im ersten Jahr einen Minimum-Vertrag über 800.000 Euro unterzeichnen. Wie viel der Leichtathlet aktuell kassiert, ist nicht bekannt.
"Stona verfügt über explosive Hüften und eine überdurchschnittliche Rumpfstärke, die er mit sehr langen Armen und großen Händen kombiniert", heißt es in einem Scouting-Bericht über den Olympiasieger. Als mögliche Position wird Tight End genannt. Allerdings müsse der 25-Jährige noch lernen, zu blocken. Auch beim Fangen und Laufen habe er "unruhig ausgesehen".
