Wirtschaft

Hofer kündigt überraschend Umstellung in Filialen an

Die Supermarkt-Kette will in einer Mega-Offensive seine Filialen grüner machen. Rund 230 Märkte sollen mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet werden.

Roman Palman
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Bis 2026 sollen rund 230 Hofer-Filialen die Kraft der Sonne nutzen.
Bis 2026 sollen rund 230 Hofer-Filialen die Kraft der Sonne nutzen.
HOFER

Bis 2030 will die Bundesregierung Österreichs Strombedarf aus erneuerbaren Energien decken können. Dafür braucht es nach Angaben des Klimaministeriums einen enormen Ausbau in den Bereichen Photovoltaik, Wasser- und Windkraft. Auch der Diskonter Hofer will im Rahmen seiner Initiative "Heute für Morgen" einen Betrag und ein Zeichen setzen und startet deshalb nun eine große Photovoltaik-Offensive: Bis Ende 2026 wird auf jedem Filialdach, das technisch dafür geeignet ist, eine PV-Anlage errichtet. Im Schnitt soll eine Anlage pro Woche errichtet werden – insgesamt 230 sollen es in etwa werden.

"Als größter Lebensmitteldiskonter Österreichs ist es uns ein Anliegen, im Rahmen unseres unternehmerischen Handelns auch bewusst mit Rücksicht auf Umwelt und Nachhaltigkeit zu agieren. Mit der Installation von Photovoltaikanlagen auf unseren Filialdächern leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der Produktion von sauberem Strom in Österreich", betont CEO Horst Leitner.

Wirtschaft muss mitziehen

Ermöglicht wird der Bau dieser Anlagen unter anderem durch Förderungen im Rahmen des Erneuerbaren-AusbauGesetzes und der Stadt Wien. "Jedes installierte Sonnenkraftwerk ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende und ein wertvoller Beitrag für unsere Unabhängigkeit von fossilem Öl und Gas", sagt auch die zuständige Ministerin Eleonore Gewessler (Grüne). Um dieses Ziel erreichen zu können, müsse auch die heimische Wirtschaft mitziehen. "Ich freue mich sehr über die von Hofer gesetzten Maßnahmen, [...] und somit einen Teil zur Energiewende beizutragen".

Unterstützung kommt auch durch die Stadt Wien, die bis 2040 völlig klimaneutral werden soll. "Damit alle Menschen in Wien ein gesundes Leben führen könne, braucht es wiederum ein gesundes Klima", bekräftigt auch Klima-Stadtrat Jürgen Czernohorszky. Gemeinsam ließ man sich dazu auch mit einem PV-Modul vor der Filiale in der Ebereschengasse ablichten:

v.l.: Leonhard Schitter, CEO Salzburg AG, Jürgen Czernohorszky, Klimaschutz-Stadtrat Wien, Bundesministerin Leonore Gewessler und Hofer-CEO Horst Leitner.
v.l.: Leonhard Schitter, CEO Salzburg AG, Jürgen Czernohorszky, Klimaschutz-Stadtrat Wien, Bundesministerin Leonore Gewessler und Hofer-CEO Horst Leitner.
HOFER - fŸr redaktionelle Zwecke frei

Eine PV-Anlage pro Woche

Für die Errichtung, den Betrieb und die Wartung der Anlagen verantwortlich wird das Salzburger Startup one2zero sein, das Teil der Salzburg AG ist.

Auf einer Filiale werden Anlagen mit einer Leistung von rund 100 bis 140 kWp installiert. Je nach Standort und Größe der Anlage soll damit Strom zwischen 100.000 und 140.000 kWh jährlich produziert werden. Rund 85 Prozent davon könnten direkt in der Filiale verbraucht werden, heißt es seitens des Diskonter.

Die Einsparung der Treibhausgasemissionen auf Basis des österreichischen Strommixes liegt, laut Daten des Umweltbundesamts, bei 20 bis 30 Tonnen CO2 pro Jahr. Künftig sollen bereits alle Neufilialen mit einer PV-Anlage ausgestattet werden.

Ebenso prüft der Lebensmittelhändler, diese Photovoltaik-Offensive auf die weiteren Hofer-Länder Slowenien, Ungarn und Italien auszuweiten. In der Schweiz ist der Großteil der Aldi-Suisse-Filialdächer, die ebenfalls zu Hofer zählen, eigenen Angaben zufolge bereits mit PV-Anlagen ausgestattet.

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