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"Disjunction" ist das pixelige "Cyberpunk 2077"
"Disjunction" sieht wie das Retro-gewordene "Cyberpunk 2077" aus. "Heute" hat das neue Schleich-Rollenspiel schon vor dem Erscheinen angezockt.
Nicht erst seit "Cyberpunk 2077" ist der Hype um das Cyberpunk-Genre groß – und konnte auch durch massive Kritik am Spiel von CD Projekt Red nicht gemindert werden. Da kommt "Disjunction" von Entwickler Ape Tribe Games und Publisher Sold Out gerade recht. "Heute" konnte einen Teil des am 28. Jänner erscheinenden Games für PC und Konsolen bereits ausprobieren. Und nicht nur bei der Gestaltung hat "Disjunction" einiges mit "Cyberpunk 2077" gemein.
In weiten Teilen darf auch hier der Spieler selbst entscheiden, ob er lieber dezent oder gewalttätig vorgeht, das Spiel wird von Mensch-Androiden-Lebewesen bevölkert, die vielen verschiedenen Fähigkeiten können ausgebaut und erweitert werden und die Handlung zeigt sich als futuristischer Krimi. Und auch wenn die Grafik hier pixelig in 2D und aus einer schrägen Vogelperspektive daherkommt, erinnern Figuren, Neonfarben und Umgebungen sehr an den großen AAA-Bruder.
New York steht am Abgrund
Auch der Soundtrack weiß zu überzeugen – er stammt schließlich vom Komponisten Dan Farley ("World of Ether"). Die Story selbst spielt im Jahr 2048. In New York liegt da einiges im Argen: Die Stadt unterteilt sich in Luxusgegenden der Reichen, Slums wie dem Central Park der Armen, eine Droge namens "Shard" grassiert in der Unterwelt, Verschwörungen sind an der Tagesordnung und die Verhaftung eines prominenten Gemeindevertreters bringt das Fass zum Überlaufen.
Schon in den Anfangsminuten wird man in einen Strudel aus Politik und Korruption gerissen und erfährt, dass man dem Chaos in der Rolle von drei verschiedenen Spielfiguren Herr werden soll. Der Start klingt dabei einfach, doch das Aufspüren von Hinweisen auf die Unschuld eines Mächtigen wird zum Spießrutenlauf. Das Gameplay selbst erinnert nämlich eher an ein "Hitman": Gegner können im Schatten umgangen oder per Pistole, Granate und Elektroschocker ausgeschaltet werden.
Äußerst abwechslungsreich gestaltet
In abwechslungsreichen Umgebungen mit Feinden vom gewöhnlichen Kriminelle zum Hightech-Roboter müssen die Routen der Gegner beobachtet und bestimmte Areale erreicht oder Mechanismen betätigt werden. Entdeckt wird der Spieler dabei nicht nur beim Betreten des Sichtfelds eines Feindes, sondern auch über betäubte und getötete Gangster, die nicht gut genug versteckt wurden. Klasse: Je nach gewählter Spielweise verändert sich auch die Handlung des Titels.
Wer sich etwa regelmäßig den Weg freischießt, bekommt mitunter Probleme mit seinem Auftraggeber, der eine gewaltfreie Vorgangsweise in Auftrag gegeben hat. Außerdem melden sich immer mehr zwielichtige Gestalten, denen die Opfer wenig ausmachen. Ein simples Entscheidungssystem, mit wem man arbeiten möchte und welche Ziele man verfolgen will, sorgt für zusätzliche Abwechslung im Verlauf des Spiels. Mehrere Spieldurchgänge scheinen sich da wirklich zu lohnen.
Tolle Alternative zu "Cyberpunk"
Rollenspiel-typisch dürfen die verschiedenen Fähigkeiten der drei Spielfiguren im Lauf des Abenteuers mit Upgrades versorgt werden. Die Fähigkeiten-Bäume sind dabei aber zum größten Teil auf simple Verbesserungen beschränkt und führen kaum gänzlich neue Mechaniken ein. Dafür gibt es auch eine Prise Erkundung: Zwischen den Missionen reisen die Charaktere per Zug durch die futuristische Stadt und dürfen dabei den einen oder anderen Blick auf die Metropole werfen.
"Disjunction" macht bereits vor dem finalen Start auf PC, PS4, Xbox One, Xbox One X|S und Nintendo Switch einen hervorragenden Eindruck. Wer es selbst schon jetzt erleben will, kann sich eine kostenlose Demo auf Steam für PC holen. Eines ist jetzt schon klar: "Disjunction" hätte sich auch zumindest ein wenig "Cyberpunk"-Hype verdient, denn das in der Preview-Version spielbare Material macht Lust auf mehr.