Putin-Diplomat zuckt auf Puls 4 vollkommen aus

Dimitry Polyanskiy ist einer der wichtigsten Diplomaten des russischen Präsidenten Wladimir Putin und einer seiner engen Vertrauten. Dem Sender "Puls 4" gab er nun als ersten deutschsprachigen Sender ein Interview seit dem Beginn des Ukraine-Krieges – und das verlief bemerkenswert. Fragen beantwortete er keine einzige, einen Krieg in der Ukraine stellte er in Abrede – und Moderator Thomas Mohr unterstellte er für seine Berichterstattung indirekt sogar Drogenkonsum.

Polyanskiy, stellvertretender russischer UN-Botschafter in New York und offenbar auch ein persönlicher Freund Putins, wiederholte Sätze, die man vom Kreml-Chef in Dauerschleife hört. In der Ukraine laufe eine "Spezialoperation gegen Nazis" etwa, die Ukraine würde die eigene Bevölkerung "als Schutzschild" verwenden und sei für die Tausenden Toten alleine verantwortlich. Gegenüber dem Moderator wurde der Diplomat gar beleidigend.

Der bemerkenswerte Dialog: Auf die Frage von Mohr, ob es aus seiner Sicht einen Krieg in der Ukraine gebe, sagt Polyanskiy: "Es ist die russische Militäroperation, die den Krieg heute beendet, denn der Krieg wurde von der Ukraine begonnen. In dem Moment, in dem wir eingegriffen haben, hat sich die Situation für den Donbass verbessert, und das war der Hauptgrund für unsere Militäroperation. Manipulieren Sie also nicht meine Worte. Der Krieg begann vor acht Jahren. Jetzt gibt es eine spezielle Militäroperation."

Mohr fragte nach: "Also der Krieg ist zu Ende. Und im Moment sehen wir die militärische Operation. Sie ist noch im Gange, aber der Krieg ist schon zu Ende. Stimmt das?" Polyanskiy: "Ich weiß nicht, was Sie rauchen, wenn Sie die News machen." Mohr: "Sie sagten, der Krieg hat vor acht Jahren begonnen und ist jetzt vorbei. Ist er schon vorbei?" Polyanskiy: "Was ist vorbei?" Mehr vom bizarren Gespräch gibt es in der Sendung um 20:15 Uhr auf Puls 4 und um 22:20 Uhr Puls 24.