Tierischer Garten
Dieses süße Gifttier hat eigentlich niemand am Schirm
Fische, Quallen, Insekten, Schlangen, Spinnen – überall spricht von den giftigen Gefahren, doch ein niedliches Tierchen huscht unter dem Radar durch.
Wir schreiben mittlerweile fast täglich über Gifttiere am Strand, Gifttiere im Meer und Gifttiere beim Wandern. Dabei muss man gar nicht immer in den Urlaub fahren, um toxischen Viecherln zu begegnen. Auch im Garten und im nächsten Wald kann man auf sie treffen und dabei sprechen wir einmal nicht von den typischen Spinnen und Schlangen.
Giftmaus!
Völlig unter dem Radar, schwimmt – ja, schwimmt (!)– die Wasserspitzmaus durch Bäche und Teiche und lähmt ihre Beute mit einem tödlichen Gift. Da sie auf wirklich sauberes Wasser angewiesen ist, steht sie in Österreich leider auf der Roten Liste und wird als "potenziell gefährdet" eingestuft.
Die Wasserspitzmaus ist ein faszinierendes Lebewesen und stürzt sich auf der Jagd tatsächlich mit einem gekonnten Köpfler unter die Wasseroberfläche, um Insektenlarven, kleine Krebse, Asseln, aber auch kleine Frösche und Molche zu erbeuten. Das macht sie so oft, bis sie zumindest ihr Eigengewicht von ungefähr 20 Gramm verschmausen konnte.
Perfekter Schwimmer
Ganz spezielle Borsten an Füßchen und Schwanz lassen die Maus perfekt durchs Wasser gleiten. Ihr Fell ist perfekt an größere Tauchgänge angepasst und schützt den kleinen Körper mit seiner Beschaffenheit vor Nässe und Kälte, da sie ganz viele Luftbläschen ummanteln.
Der etwa 10 Zentimeter kleine Einzelgänger verbrüdert sich mit seinen Artgenossen nur während der Paarungszeit. Das mag jetzt nach einem sehr einsamen Leben klingen, aber wenn man bedenkt, dass ein Weibchen bis zu viermal pro Jahr mehrere Jungen zur Welt bringt, ist eigentlich nur der Mann ein ständiger Solist.
Verwirrender Name
Die Wasserspitzmaus, mag "Maus" heißen und ihr auch ähnlich sehen, hat aber mit dem Nagetier genetisch gar nichts zu tun. Als Insektenfressen ist sie nämlich eher mit Maulwurf und Igel verwandt. Die natürlichen Feinde bleiben jedoch die Gleichen, wie Katze, Natter, Eule, Wiesel und Fuchs. Allerdings müssen die Raub-Säugetiere wirklich großen Hunger haben, wenn sie eine Wasserspitzmaus tatsächlich fressen – der Geruch ist nämlich nicht besonders appetitanregend.
Auch wenn die Spitzmaus im Grunde giftig ist, so ist ein Biss von ihr natürlich für uns maximal sehr unangenehm, aber keinesfalls tödlich.
Auf den Punkt gebracht
- Der Artikel beschreibt die faszinierende Wasserspitzmaus, die oft übersehen wird, obwohl sie ein tödliches Gift besitzt und in sauberem Wasser lebt
- Die Maus ist ein geschickter Schwimmer, der sich von Insektenlarven, kleinen Krebsen und anderen Beutetieren ernährt
- Obwohl sie als "potenziell gefährdet" eingestuft ist, ist die Wasserspitzmaus ein faszinierendes Lebewesen, das perfekt an das Leben im Wasser angepasst ist