Lokal Ølhavn

Dieses selbstgebraute Bier geht runter wie Öl

Das Ehepaar Schalken verkauft in seiner Bierbar klassische und exotische, selbst gebraute Biere. Vom neuen Lokal sind Hipster wie Ur-Wiener angetan.

Wien Heute
Roland und Anna betreiben sehr erfolgreich eine Brauerei am Ölhafen an der Lobau. Nun haben sie im zweiten Bezirk eine Bar eröffnet, in der man alle ihre Bier genießen kann.
Roland und Anna betreiben sehr erfolgreich eine Brauerei am Ölhafen an der Lobau. Nun haben sie im zweiten Bezirk eine Bar eröffnet, in der man alle ihre Bier genießen kann.
Denise Auer

"Der Brauereiname Schalken ist mein Familienname", so Roland. "Und seit Sommer unser gemeinsamer Name", lacht Anna. Im Dezember haben die beiden in der Leopoldsgasse 26 (Wien-Leopoldstadt) ihre Schankstube oder den "Taproom", wie man heute sagt, eröffnet. Der Schalken-Taproom "Ølhavn" bringt nun die Brauerei in die Stadt.

Eigene Brauerei am Ölhafen

Der Name wurde in Anlehnung an den Produktionsstandort gewählt. Denn Anna und Roland Schalken betreiben parallel zu ihrer Bierbar noch eine eigene Brauerei am Ölhafen. Dort wurden sie in Serie zum beliebtesten Kleinbetrieb der Wiener Donaustadt ausgezeichnet. "Der Ølhavn steht für gutes Bier, Vielfalt, Unabhängigkeit, Regionalität, Gemütlichkeit und guten Austausch." Die neue Adresse ist sozusagen die Probierstube der Schalken Brauerei in der Stadt.

Brauen selbst beigebracht

Anna hat Medienmanagement studiert und ist "Chefin, verantwortlich für Sales und Social Media, Marktbeauftragte, Buchhalterin, Etikettiererin." Roland hat Jazzklavier studiert und ist "Gründer, Braumeister, Flaschenfüller, Brauanlagenaufbauer, Cleaning Boy ,Schankanlagentechniker". Anna und Roland haben sich die Braukunst selbst beigebracht. "Das Brauen ist aus einem Hobby heraus entstanden vor zehn Jahren" erklärt Roland den Weg zu Brauerei und eigenem Lokal. Man merkt, dass die beiden lieben, was sie tun und so schmeckt auch das Bier.

Moderate Preise

Mit Preisen ab 4,80 Euro sind sie trotz der hohen Qualität und der vielen Arbeit, die sie hineinstecken, noch moderat. Und das finden auch die Anrainer gut. "Es ist uns wichtig, dass es bodenständig bleibt und ein breites Publikum anspricht. Zu uns kommen junge hippe Menschen, Touristinnen und Menschen, die seit 50 Jahren im zweiten Bezirk wohnen." Wenn einer Bar so etwas gelingt, ist das wahrscheinlich wie ein Ritterschlag.

"Bereits zum zweiten Mal 😮 in Folge wurden wir zum beliebtesten Kleinbetrieb der Donaustadt gewählt 🤩" posten die beiden im November 2023
"Bereits zum zweiten Mal 😮 in Folge wurden wir zum beliebtesten Kleinbetrieb der Donaustadt gewählt 🤩" posten die beiden im November 2023
https://www.instagram.com/schalkenbrauerei/

"Wir haben die Brauerei Schalken am Ölhafen gebaut. Dort haben wir im Mai 2022 die neue Brauanlage in Betrieb genommen. Wir haben viel gelernt beim Aufbau." So haben sie nicht nur den Aufbau sondern die Elektroinstallationen selbst gemacht. Und jetzt betreiben sie auch noch eine Bar neben der Brauerei.

"Uns reizt das direkte Feedback der Kunden. Wir produzieren in der Brauerei für den Handel, für die Gastronomie. Jetzt kommen wir in Interaktion mit den Kunden, die unser Bier trinken". Und da gibt es vieles zu entdecken. Vom Fass werden derzeit vier Biere gezapft (Donaustädter Märzen, Zwickl, OPA Ottakring Pale Ale, East Coast IPA mit Preisen von 4,80 bis maximal 6,40 Euro pro halbem Liter). Geplant sind künftig bis zu sechs Biere vom Fass. Bei den Flaschenbieren kann man derzeit aus acht Sorten wählen.

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    Roland hat Jazzklavier studiert und ist heute Gründer, Braumeister, Flaschenfüller, Brauanlagenaufbauer, Cleaning Boy Schankanlagentechniker. Anna hat Medienmanagement studiert und ist heute Chefin, verantwortlich für Sales und Social Media, zudem Marktbeauftragte,  Buchhalterin und Etikettiererin.
    Roland hat Jazzklavier studiert und ist heute Gründer, Braumeister, Flaschenfüller, Brauanlagenaufbauer, Cleaning Boy Schankanlagentechniker. Anna hat Medienmanagement studiert und ist heute Chefin, verantwortlich für Sales und Social Media, zudem Marktbeauftragte, Buchhalterin und Etikettiererin.
    Denise Auer

    Bier steht im Fokus – aber Wein und Alkoholfreies gibt es auch an der Bar

    Für die Gäste, die kein Bier oder keinen Alkohol mögen, gibt es alkoholfreie Pale Ale Angebote und natürlich die ganze Palette an anderen Drinks. Wer sich unsicher ist, welches sein Favorit in der Welt der Biere ist oder werden könnte, der kann ein "Beer Flight" bestellen – das ist ein Tablett mit fünf Bier-Sorten zum Durchtesten. "Wir wollen alles und jeden ansprechen mit unserem Angebot. Wir haben genug Getränke für Nicht-Biertrinker. Und wir freuen uns auch, wenn diese ein alkoholfreies Pale Ale kosten. Oder ein IPA - das ist etwas süßer und hopfiger. Wir haben auch Aperol und Spritzer."

    Es kommen nicht nur junge, hippe Leute sondern auch alteingesessene Wiener. "Heute kommen wieder zwei (Ur Wiener) Stammkunden zu uns. Bei uns gibt es das günstigste Bier um 4,80. Das taugt den älteren Herrschaften auch, dass es in der Gegend Bier unter 5 Euro gibt".

    Wiener haben Lust auf exotische Biere - Wiener Bierkultur nimmt ihren Lauf

    Es gab eine Überraschung: Das große IPA (6,40 Euro) hat sich zum Bestseller gemausert. "Das ist ein exotisches Bier in Österreich". Es freut die beiden, dass die Leute Lust haben, Neues zu probieren. Und dass es den Barbesuchern bei ihnen schmeckt. In das Lokal passen 50 Menschen hinein, in den Schanigarten ungefähr 36. Es gibt auch ganz kleine Snacks zur Wahl, wie Nüsschen. An den fünf Öffnungstagen fließen bei Schalken täglich 30 Liter Bier. Ist Wien also eine Biertrinkerstadt? "Biertrinker ja, Bierkultur nein." Es gäbe kaum Biervielfalt in Wien. Für die Bierkultur sorgen in Wien nun endlich die beiden Jungunternehmer.

    Anna und Roland arbeiten selbst in der Bar, angestellt haben sie noch zwei Servicekräfte. Sonntag und Montag ist Ruhetag. Von Dienstag bis Donnerstag ist von 18 bis Null Uhr geöffnet. Und Freitag und Samstag kann man sich von 18 bis 1 Uhr durch das schmackhafte Bierangebot kosten. "Mein persönlicher Favorit ändert sich wöchentlich", so Roland, "ich mag aktuell sehr die Klassiker." "Heute" hat das Pale Ale (5,80) gekostet und war sehr angetan. (Tipp!)

    Über das Schalken gibt es noch mehr Informationen hier.

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      Leserreporter

      Auf den Punkt gebracht

      • In der Leopoldsgasse 26 in Wien-Leopoldstadt haben Anna und Roland Schalken mit ihrem neu eröffneten Lokal Ølhavn einen Treffpunkt für Bierliebhaber geschaffen, in dem sie klassische und exotische, selbst gebraute Biere anbieten
      • Mit ihrer Brauerei am Ölhafen und ihrem Taproom bringen sie die Braukunst in die Stadt und laden sowohl junge hippe Menschen als auch Ur-Wiener ein, die Vielfalt und Qualität ihres Angebots zu genießen
      • Der Taproom bietet nicht nur eine große Auswahl an Bieren, sondern auch alkoholfreie Alternativen sowie eine gemütliche Atmosphäre, die alle Gäste ansprechen soll
      red
      Akt.