Oberösterreich

Dieses Mühlviertler Ehepaar fühlt sich gehäkelt

Kurz nach dem Ja-Wort fühlen sich Nina und Lukas Pühringer im wahrsten Sinne des Wortes gehäkelt. Die Brautmama verewigte sie nämlich auf einer Decke.

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Brautmama Sabine Neunteufel häkelte ein Portrait des Ehepaares auf einer riesigen Decke.
Brautmama Sabine Neunteufel häkelte ein Portrait des Ehepaares auf einer riesigen Decke.
Selina Kühberger

Nach acht Jahren Beziehung gaben sich Nina (29) und Lukas Pühringer (33) aus Sandl am 30. Juli in Kefermarkt (beides Bez. Freistadt) das Ja-Wort. Schon unmittelbar danach fühlte sich das frisch vermählte Ehepaar auch schon richtig gehäkelt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Denn Sabine Neunteufel (55), Mama der Braut, überreichte den beiden ein ganz besonderes Geschenk. Die passionierte Handarbeiterin häkelte ein Porträt des Paares in Form einer riesigen Kuscheldecke (zwei Mal eineinhalb Meter). Als Vorlage diente der 55-Jährigen eine spezielle App namens Wooltasia.  

380 Stunden Arbeit

"Ich habe mir ein nettes Foto der beiden gesucht und es hochgeladen. Die App hat mir dann errechnet wie viele Maschen und in welcher Reihe ich welche Farben benötige", erklärt Ninas Mama im "Heute"-Gespräch.

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    Zwei Mal eineinhalb Meter ist die Portrait-Decke groß.
    Zwei Mal eineinhalb Meter ist die Portrait-Decke groß.
    Selina Kühberger

    Im Jänner legte die Mühlviertlerin dann los und ließ die Stricknadel kaum noch los. "Vor allem die Abende nach der Arbeit habe ich dann mit Häkeln verbracht. Insgesamt habe ich acht Wochen und in Summer 380 Stunden gebraucht, bis die Decke fertig war", ist Neunteufel stolz.

    In der Familie wusste natürlich nur Ehemann Gerhard Neunteufel (er ist Bürgermeister in Sandl) von dem Geheimprojekt Bescheid. Beim Besuch der Kinder musste die Decke immer versteckt werden. "Auch vor unserem Hund und den beiden Katzen musste ich es schützen", scherzt die 55-jährige Altenfachbetreuerin. 

    Insgesamt verschlang das außergewöhnliche Hochzeitsgeschenk 6,5 Kilometer Wolle. Einen Muskelkater hat sich vom Dauer-Häkeln aber nicht bekommen. Immerhin ist die Mühlviertlerin darin schon geübt. Sie sagt: "Egal ob ich im Flugzeug, im Auto oder beim Arzt sitze - ich habe immer etwas zum Häkeln oder Stricken dabei."

    Häkeln ist eine Methode der Textilverarbeitung, bei der mit Faden und Häkelnadel Maschen erzeugt und miteinander verknüpft werden.
    Im Unterschied zur glatten Stricknadel hat die Häkelnadel an ihrer Spitze einen Haken. Mit Hilfe dieses Hakens ist es möglich, den Faden durch bereits gearbeitete Maschen zu ziehen und damit ein zusammenhängendes Maschengebilde zu erzeugen.
    Häkeln ist eine viel jüngere Technik als Stricken. Es sind keine gehäkelten Stücke bekannt, die nachweislich vor dem Jahr 1800 zu datieren sind, während Stricken, soweit bekannt, ab dem 13. Jahrhundert nördlich der Alpen praktiziert wurde. (Quelle: Wikipedia)

    Das Ehepaar hat sich übrigens riesig über die besondere Kuscheldecke gefreut. "Beide waren happy und völlig sprachlos. Auch die Gäste haben alle gestaunt", so die kreative Handarbeiterin.

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