Klimawandel verstärkt Attacken
Dieses ekelige Horror-Insekt wütet derzeit in Wien
Sie sehen aus wie zu klein geratene Fliegen, nähern sich geräuschlos und stechen wie verrückt. Diese Wut-Insekten sorgen derzeit für schlimme Nächte.
Heerscharen von Gnitzen, die gerade einmal zwei bis vier Millimeter groß sind, treiben derzeit in Wien und Umgebung ihr Unwesen. Die Gnitze, auch als Bartmücke bekannt, sieht unscheinbar aus – doch hat sie das Zeug, zum unbeliebtesten Insekt Österreichs zu werden.
Das liegt vor allem an den schmerzhaften und stark juckenden Stichen, die die winzigen Blutsauger nach ihren Attacken hinterlassen.
Schmerzhafte Stiche als Folge
Besonders stechlustig sind Gnitzen-Weibchen abends und in der Nacht. Sie bevorzugen die Haut an den Rändern von Kleidungsstücken. Einige Arten können sehr schmerzhafte Stichwunden und Schwellungen hinterlassen, außerdem sind allergische Reaktionen auf Stiche von Gnitzen bekannt.
Kannibalismus unter Gnitzen
Bei den Gnitzen kann es auch zu Kannibalismus kommen, so saugen die Weibchen mancher Arten nach der Begattung das Männchen aus. Einige Arten könnten allerdings für den Menschen nützlich sein, da sie Kulturpflanzenschädlinge töten.
Erderwärmung ist ideal für Gnitzen
Einen Zusammenhang mit dem Klimawandel sieht der österreichische Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der MedUni. "Die Verhältnisse verbessern sich für die Gnitzen", sagt Hutter im Gespräch mit "Heute". Sie fühlen sich "immer wohler bei uns, haben hier ein gutes Leben."
„Heimische Mücken können genauso Krankheiten übertragen wie exotische Stechmücken.“
Auch "Austro-Mücken" können Viren übertragen
Unterschätzen dürfe man auch die Infektionsgefahr durch heimische Stechinsekten nicht. "Die können genauso Viren mit sich führen wie die Busch- oder Tigermücke", warnt Hutter. "Auf diese Weise könnten sie ebenso problematische Krankheiten übertragen."
Das musst du bei Gnitzen beachten
- Schütze dich mit langer, heller Kleidung – verwende zu Hause Insektennetze statt chemischer Insektenmittel.
- Vermeide das Kratzen an der Wunde. Es besteht die Gefahr einer Infektion, da sich Bakterien in die Wunde einnisten können.
- Die Stichstelle sollte rasch desinfiziert und gekühlt werden, um den Juckreiz zu lindern.
Hausmittel wie Zwiebelsaft können ebenfalls helfen.
Auf den Punkt gebracht
- Die Gnitze, ein kleines, aber äußerst unangenehmes Insekt, sorgt derzeit in Wien für schmerzhafte Stiche
- Der österreichische Umweltmediziner Hans-Peter Hutter sieht einen Zusammenhang mit dem Klimawandel, der die Lebensbedingungen für die Gnitze verbessert
- Außerdem weist er auf die Infektionsgefahr durch heimische Stechinsekten hin