Dieser Dreh war für Philipp Hochmair echt verstörend

"Vorstadtweiber"- und "Jedermann"-Star Philipp Hochmair spielt heute Abend (20.15 Uhr, ORF 2 & ZDF) den Reinhard Heydrich, der als Hauptorganisator des Holocaust gilt. Heydrich lud etliche Nazi-Größen am 20. Jänner 1942 zu einer "Besprechung mit anschließendem Frühstück" in einer Villa am Großen Wannsee in Berlin. Dort sollte um den millionenfachen Mord an den Juden Europa gehen.

"Heydrich hat alles getoppt!"

Für Philipp Hochmair (48) war die Entscheidung, Heydrich zu spielen, keine leichte, wie er der deutschen BILD verrät: "Ich habe erst mal gezögert. Meine Biografie ist gespickt mit bösen Rollen, aber Heydrich hat alles getoppt. Aber es ist auch sehr spannend, sich mit solchen Menschen auseinanderzusetzen..."

Nur ein Protokoll ist erhalten geblieben

Bei dem geheimen Treffen sprechen die 15 Teilnehmer 1942 ganz offen über die Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der jüdischer Mitmenschen im großen Stil. Der Film folgt dabei dem von Kriegsverbrecher Adolf Eichmann gezeichneten Besprechungsprotokoll, von dem nur ein einziges Exemplar den Krieg überstanden hat und das heute als  Schlüsseldokument der systematischen Judenvernichtung in dritte Reich gilt. 

Hochmair: "Ich habe so etwas noch nie erlebt!"

Für Hochmair war der Dreh und die Vorbereitung darauf zunehmen schwerer: "Es wurde zu einer psychischen Belastung, diese abartige menschenverachtende Sprache zu lernen und so zu verkörpern, als wären das meine persönlichen Gedanken. Zwei Monate Textlernen, zwei Monate Dreharbeiten und zwei Monate, um das alles wieder aus dem Kopf rauszubekommen. Das habe ich so noch nie erlebt.“  

"Die Wannseekonferenz" zeigt erschreckend nahe, zu was Menschen fähig sein können. Im Anschluss an den Historienfilm zeigt ORF 2 heute das Universum History: „Die Wannseekonferenz – Die Dokumentation“ (22.35 Uhr) über die Hintergründe und Folgen des folgenreichen Zusammentreffens im Jänner 1942.