Schlager
Diesen Kult-Schlager fand sogar Falco "scheen"
Viele lieben oder hassen ihn, doch gleichgültig ist er den wenigsten. Das gilt für den Deutschen Schlager genauso wie für Falco.
Der Deutsche Schlager spaltet schon seit Jahrzehnten die Gemüter. Laut YouGov-Umfrage kann etwa die Hälfte der Menschen mit der Musik von Stars wie Helene Fischer, Roland Kaiser, Andy Borg oder Melissa Naschenweng nichts anfangen. Die andere Hälfte verehrt ihn hingegen fast abgöttisch. Vergleichbares könnte man auch über Hans Hölzel alias "Falco" sagen.
Begegnung an Münchener Hotelbar
Denn die österreichische Musiklegende ("Rock me Amadeus") eckte zeitlebens an - mit seiner Musik, mit seinen Aussagen, mit seinem Lebensstil. Im "Heute"-Interview erzählt Stefan Zauner, ehemaliger Sänger der "Münchener Freiheit", über seine Begegnung mit Falco an der Hotelbar des "Schweizer Hofs".
Zauner und Falco verband zu dieser Zeit, wir schreiben das Jahr 1985, eine Art Hitparaden-Rivalität. Beide wollten an die Spitze der deutschen Charts, der eine mit "Ohne dich (schlaf ich heut Nacht nicht ein)", der andere mit "Jeanny". Das Ende der Geschichte ist wohl den meisten bekannt: Während Falco wohl einer der größten Skandale der Musikgeschichte gelang, musste sich die "Münchener Freiheit" "nur" mit Platz 2 begnügen. "Wir haben dennoch 35.000 Singles am Tag verkauft", nimmt der 68-Jährige das Charts-Duell heute locker.
Doch zurück an die Bar des "Schweizer Hofs": Als Zauner (aktuelles Album: "Die Freiheit nehm ich mir") sich bei Falco vorstellt, meint dieser nur: "A scheen's Liadl hobt's do".
Ob arrogant, typisch Falco oder beides, Zauner und seiner "Münchener Freiheit" gelang kurz darauf zumindest eine kleine Revanche: Was ihnen in ihrer Heimat verwehrt wurde, schafften sie im April 1986 hierzulande. "Ohne dich" wurde Nummer 1 in Österreich. ("Jeanny" übrigens auch).