Keine Chance bei US-Wahl

Diese Wählergruppen haben Harris im Stich gelassen

Für die Demokraten war die US-Wahl eine Ohrfeige. Verantwortlich dafür sind diese Wählergruppen, die Harris weniger Stimmen gaben als noch Biden.

20 Minuten
Diese Wählergruppen haben Harris im Stich gelassen
Ohrfeigen für US-Demokraten: Mehrere Wählergruppen gaben Harris weniger Stimmen als ihren Vorgängern Biden und Clinton.
Foto: REUTERS/Kevin Lamarque

Der Sieg von Donald Trump in der US-Wahl zeichnete sich schon mehrere Stunden ab – kurz nach 11.30 Uhr am Mittwoch (Mitteleuropäischer Ortszeit) wurde er dann von mehreren US-Medien offiziell als Sieger ausgewiesen.

Die Demokraten starteten zuversichtlich in den Wahltag, doch dann zeigten die Resultate gänzlich andere Werte, als erwartet. Welche Wählergruppen verweigerten Harris die Unterstützung und kosteten sie so womöglich den Sieg? Eine Übersicht.

Junge Wählerinnen und Wähler

Gemäß Nachwahlbefragungen hat Kamala Harris bei jungen Wählenden schlechter abgeschnitten als Joe Biden vor vier Jahren. Er erhielt damals 60 Prozent der Stimmen von 18- bis 29-Jährigen. Dieses Jahr gingen nur 54 Prozent der Stimmen dieser Altersgruppe an Kamala Harris – ähnlich viele wie Hillary Clinton 2016 erhielt. Donald Trump hingegen konnte seine Stimmen bei den 18- bis 29-Jährigen von 36 Prozent (2020) auf 43 Prozent (2024) ausbauen.

Bei unter 30-Jährigen schnitt US-Demokratin Harris deutlich schlechter ab als Joe Biden 2020.
Bei unter 30-Jährigen schnitt US-Demokratin Harris deutlich schlechter ab als Joe Biden 2020.
Ben Curtis / AP / picturedesk.com

Frauen

2020 stimmten 57 Prozent der Frauen für Joe Biden. Bei den diesjährigen Wahlen zeigen die Exit Polls nur 53 Prozent Frauenstimmen für Kamala Harris. "The Times" schreibt: Eine erste Einschätzung scheine zu sein, dass der Glaube an die Begeisterung der Frauen für Harris fehl am Platz gewesen sei – ähnlich ist es bereits Hillary Clinton 2016 ergangen, die in den Umfragen bis zum Wahltag überschätzt wurde. Auch sie erhielt laut Exit Polls 54 Prozent der Frauenstimmen. Während bei der Wahl vor vier Jahren 42 Prozent der Frauen-Stimmen an Donald Trump gingen, waren es bei den diesjährigen Wahlen 45 Prozent.

Auch unter Frauen holte Harris laut Nachwahlbefragungen vier Prozent weniger Stimmen als Biden.
Auch unter Frauen holte Harris laut Nachwahlbefragungen vier Prozent weniger Stimmen als Biden.
Foto: REUTERS/Daniel Cole

Latino-Wählende

Gemäß einer Einschätzung von "Politico", basierend auf den Exit Polls, hat Kamala Harris bei den Latino-Wählenden "unterperformt" – im Vergleich mit Biden (2020). Dieser erhielt damals von Latinos 65 Prozent der Stimmen, Kamala Harris konnte dieses Jahr nur 52 Prozent der Latino-Stimmen für sich gewinnen. Das ist gar noch schlechter als Hillary Clinton 2016 – sie erhielt damals 66 Prozent der Stimmen von Latinos.

Eingebüßt hat Harris vor allem bei Latino-Männern: Von dieser Wählergruppe erhielt sie 43 Prozent der Stimmen – bei Biden waren es noch 59 Prozent. 60 Prozent der Latina-Stimmen gingen an Harris, Biden konnte vor vier Jahren neun Prozent mehr für diese Wählergruppe verzeichnen. Donald Trump hingegen baute aus: Er erhielt 55 Prozent der Latino-Stimmen und 38 Prozent der Latina-Stimmen – 2020 waren es noch 36, respektive 30 Prozent.

Asiatische Stimmen

Kamala Harris erhielt gemäß Exit Polls 54 Prozent der Stimmen von asiatischen Wählenden. Bei Joe Biden lag diese Zahl mit 61 Prozent vor vier Jahren noch höher. Donald Trump hingegen profitierte auch von dieser Wählergruppe: Bei den diesjährigen Wahlen erhielt er 39 Prozent der Stimmen – das sind fünf Prozent mehr als vor vier Jahren.

Schwarze Wählende

Gemäß Exit Polls erhielt Kamala Harris 85 Prozent der Stimmen von schwarzen Wählenden. Das sind zwei Prozent weniger, als ihr Vorgänger Joe Biden vor vier Jahren. Dabei gingen 77 Prozent der Stimmen von schwarzen Männern an sie – 2020 erhielt Joe Biden in dieser Wählergruppe 79 Prozent, Hillary Clinton vor acht Jahren gar 82 Prozent. Bei schwarzen Frauen konnte Kamala Harris 91 Prozent der Stimmen zu sich holen. Das waren vor vier Jahren für Joe Biden noch 90 Prozent, bei Hillary Clinton (2016) mit 94 Prozent aber gar mehr.

Überraschung: Unter schwarzen Wählerinnen und Wählern schnitt Harris schlechter ab als ihre Vorgänger Biden und Clinton.
Überraschung: Unter schwarzen Wählerinnen und Wählern schnitt Harris schlechter ab als ihre Vorgänger Biden und Clinton.
Terrance Williams / AP / picturedesk.com

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Kamala Harris hat bei der US-Wahl deutlich schlechter abgeschnitten als ihr Vorgänger Joe Biden, was maßgeblich auf den Rückgang der Unterstützung durch junge Wähler, Frauen, Latinos, Asiaten und Schwarze zurückzuführen ist
    • Donald Trump konnte hingegen in fast allen diesen Wählergruppen seine Stimmenanteile im Vergleich zu den vorherigen Wahlen ausbauen
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