Diese Vogelnester versetzen Indonesien in Goldrausch

Sie tragen wohl die wertvollste Spucke der Welt in sich: asiatische Mauersegler. Ihre aus getrocknetem Speichel hergestellten Nester gelten in der asiatischen Küche nämlich als Delikatesse. Die kleinen Nistplätze werden einfach in Wasser aufgelöst, woraus eine gelatineartige und sehr gesunde Suppe entsteht. Einheimische konsumieren die sogenannte Vogelnestsuppe schon seit Hunderten Jahren.

Die Nachfrage ist inzwischen so groß, dass die Nester für über tausend Dollar (rund 1.000 Euro) pro Pfund (rund 450 Gramm) verkauft werden können.

Immer mehr Indonesierinnen und Indonesier bauen deshalb ganze Betonbauten für die Mauersegler. In der Hoffnung, ihre Nester später für das große Geld verkaufen zu können. So hat sich die Zahl der Vogelhäuser allein in der indonesischen Region Sambas Regency in den letzten zehn Jahren verfünffacht.

"Vögel wie reiche Menschen behandeln"

Zulkibli, ein indonesischer Regierungsangestellter, ist einer von ihnen. Er hat bereits vor zehn Jahren ein 50 Meter hohes Vogelhaus gebaut und sagt gegenüber der New York Times, dass der Schlüssel zum Erfolg darin liegt, die Vögel wie "reiche Menschen" zu behandeln.

"Komfort, indem wir die Temperatur regulieren", sagt er. "Sicherheit, indem man Schädlinge und Raubtiere fernhält. Das Mauerseglerhaus muss wirklich sauber sein. Sie mögen nicht einmal Spinnen."

Mauersegler sind schnell fliegende, insektenfressende Vögel, die an einem Tag riesige Entfernungen zurücklegen können. Sie bauen bis zu drei Nester pro Jahr, so Zulkibli. Doch mit dem Klimawandel seien auch die Besuche der Mauersegler seltener geworden, was die Zukunft ungewiss macht.